San Miguel. Da kommen Erinnerungen hoch. "es Miggeli" bestellten wir Mitte der 90er Jahre im "Spanier" in Langenthal, der offiziell "Centro Español Langenthal" heisst und sich im ehemaligen Theatersaal des ehemaligen Volkshauses (Enzo Spinello!) befindet. Dort bekam man für Fr. 2.70 äbe ein "Miggeli", für 6.- una ración de calamares, für 5.- de alas; das waren die grossartigsten Pouletflügeli ever. Der halbe Gymer und die halben ehemaligen Gymeler verbrachten dort die Freitag- und Samstagabende. Später wurde dann, nach Polizeiinterventionen glaube ich, mehr oder weniger strikte auf die Clubmitgliedschaft gepocht. An der einen Wand ein TV (es lief immer Fussball), an der anderen das Königspaar. Ehrenamtlich führten einige immigrierte Spanier jeweils für ein Jahr ihr Clublokal. Zum Beispiel Manolo:
Manolo war immer freundlich und kam sogar dem Wunsch eines Freundes nach "Tortilla mit Mayonnaise" nach, wenn auch mit einer Mischung aus Belustigung und Entsetzen. (Es gab auch für Fr. 2.50 einen Deziliter Martini resp. für 17.50 sieben Deziliter (oder für 25.- zehn?), was zu einem der grössten und gruusigsten Debakel der jüngeren Weltgeschichte führte.)
Die obigen Bilder stammen übrigens vom Oberaargauer Photographen Ruedi Steiner, und zwar aus dem Buch "Langenthal - eine Heimat im Wandel" (Merkur Verlag, Langenthal 2003), dazu Texte über das Lokal von Pedro Lenz, halb Langenthaler, halb Spanier.
Zum Bier selbst: Es schmeckt nicht so gut. Dasjenige hier und heute kommt nicht einmal aus Spanien, sondern aus Casablanca, Marokko. Ich erinnere mich, dass in den 90er Jahren noch Konservierungsmittel drin waren. In diesem Bier hier nicht, dafür übrigens noch Mais. Das wird aber nur im deutschen Text auf der Flasche angeeben, sonst überall nur "Gerstanmalz". Die Brauerei in Spanien gibt es seit 1957; Alkohol hat das Bier 5.4 %. Und natürlich steht noch "premium" auf der Flasche, zudem neben "especial" noch "Lager". Aha.
getrunken am 2.12.11
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