Freitag, 8. Juli 2011

Bier 78: Krombacher Pils

Ein Kränzchen kann man dem Krombacher Pils vorweg winden: Es ist nicht premium! Darf ich wagen, es zu trinken, oder hat es Hepatitis B drin? Oder AIDS? Oder wird man Fussballfan davon? Oder fährt dann Opel Vectra? Nein, nichts dergleichen. Im Gegenteil, man verleibt sich eine "Perle der Natur" ein. Dies veranschaulicht auch die Werbung unmissverständlich. Hier der Originalhintergrund der Plakat- und TV-Reklame, den sie extra zum Däünlöüden auf die Höümbhejdsch stellen:
... und von unten ins Bild schiebt sich dann jeweils folgendes prickelndes Glas:
Also, es hat 4.8 % und ist sehr leicht im Geschmack. Pilsig-bitter dennoch auf der Zunge und am Gaumen, aber plötzlich implodiert der Geschmack, will heissen, verschwindet sogleich nach dem Hinunterschlucken. Fast kein Abgang also. Also ich finde, zum Runterschütten passabel, aber die fünf Sterne auf der Etikette, weiter der Hinweis "Eines der besten Biere nach Pilsener Brauart" sowie das Prädikat "Spitzenpils" sind doch ein wenig übertrieben. Als übrigens befreundete Deutsch 1993 oder 1994 in die Schweiz zum Skifahren kam, nahmen sie, nach Holländermanier, eine Harasse, sprich einen Kasten Krombacher mit. Das war meine erste Begegnung mit diesem Bier, mitten in Pontresina. Tragikomisch.

Heute nun auch. Am Telephon ein ziemlich verzweifelter ehemaliger Schüler, der ein ungenügendes Zeugnis hat und das Gymnasium eventuell zurück zu uns wechseln möchte. Er hat noch nicht einmal mit seinen Eltern gesprochen, da ruft er mich, seinen ehemaligen Latein- und Klassenlehrer an. Stockend, die Stimme brechend, ratlos. Und ich? Stehe da, nur in den Boxershorts, sonst nichts, Bierflasche in der Rechten, Hörer in der Linken.
getrunken am 8.7.11





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