Wieder eines von Paul (cf. Bier 124), und zwar sein allererstes, übers ganze Jahr erhältlich. Der Alkoholgehalt dieses Schweizer Spezialbieres beträgt brave 5.2 %; die Farbe ist ein schönes Gold. Wunderbar fruchtiger Geschmack, deutlich stärkere Hopfenbittere als der Paul 04.
getrunken am 27.10.11
zu den kleineren und grösseren Annehmlichkeiten und Unannehmlichkeiten des Lebens
Samstag, 29. Oktober 2011
Bier 126: As Jùscht's Hells
Wieder einmal ein Seisler-Bier. Es hat 5.2 % und ist naturtrüb. Süsslich, Honignote, wie Schützengarten. Gut, aber die Situation muss passen. Eher nicht zum Apéro. Interessant sind die Zutaten: "Inspiration, Freude, Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz [daher wohl die süsse Note], Hopfen, Hefe und viel Arbeit". Ihr Armen!
getrunken am 27.10.11
getrunken am 27.10.11
Unterdessen ist die Etikette neu gestaltet worden (Nachtrag 2.6.12):
Bier 125: Holba Šerák 13.51°
Das Holba Šerák hat 6.2 % Alkohol und wird in Tschechien gebraut, genauer in Hanušovice, zu Deutsch Hannsdorf. Noch genauer Hannsdorf-Halbseit, und Halbseit ist auf Tschechisch "Holba". Und da haben wir's. Unser Bier heute hat 6.2 % Alkohol, und nicht etwa 13,51. So etwas würden jetzt natürlich die sogenannten lautstarken Deppen (siehe Bier 6) meinen. Es ist ein helles Spezielbier (světlé speciální pivo) und von kräftigem, angenehm bitteren Geschmack.
Die Brauerei ist wunderschön:
Alles Deutsche muss man übrigens auf der tschechischen Version der Homepage lesen; auf der detuschen wird es nicht erwähnt- wohlweislich äuä, um keine Nostalgie aufkommen zu lassen, die in Ansprüche umschlagen könnte. Wir lesen dort also den früheren Brauereinamen und die früher gebrauten Biere: Brauerei von Mullschitzký & Comp. zu Hannsdorf-Halbseit, Brauerei von Chiari & Co. zu Hannsdorf-Halbseit, Hannsdorfer Pils, Kaiser Märzen, Sudetenbräu (!), Johnsdorfer Bock, Porter. Hier finden sich mehr Informationen auf Deutsch:
http://www.jeseniky.net/index.php?obl=2&kat=11&sluz=81&pol=3167&lang=de
getrunken am 22.10.11
Die Brauerei ist wunderschön:
Alles Deutsche muss man übrigens auf der tschechischen Version der Homepage lesen; auf der detuschen wird es nicht erwähnt- wohlweislich äuä, um keine Nostalgie aufkommen zu lassen, die in Ansprüche umschlagen könnte. Wir lesen dort also den früheren Brauereinamen und die früher gebrauten Biere: Brauerei von Mullschitzký & Comp. zu Hannsdorf-Halbseit, Brauerei von Chiari & Co. zu Hannsdorf-Halbseit, Hannsdorfer Pils, Kaiser Märzen, Sudetenbräu (!), Johnsdorfer Bock, Porter. Hier finden sich mehr Informationen auf Deutsch:
http://www.jeseniky.net/index.php?obl=2&kat=11&sluz=81&pol=3167&lang=de
getrunken am 22.10.11
Samstag, 22. Oktober 2011
Bier 124: Bier Paul 04 (Sommerbier naturtrüb)
Vor acht Tagen erreichte uns der Newsletter der Brauerei Erusbacher und Paul, das Bier Paul 05, ein Altbier, das Saisonbier für den Herbst, sei nun erhältlich. Höchste Zeit also, vorwärtszumachen und das Sommerbier zu trinken (auch, um den Keller zu leeren, denn in zwei Wochen zügle ich ja BEKANNTLICH).
Das Bier Paul 04 ("Sommerbier naturtrüb") ist sehr fruchtig und ein ausgezeichnetes Bier. Neben Gersten- hat es auch noch etwas Weizenmalz drin (Sommer und Weizenbier, das verlinken alle.) Der Alkoholgehalt beträgt nur 4.3 %. Erhältlich ist das Bier jeweils von Juni bis Ende September.
Nun noch ein Wort zu den Bildern unten. Warum ein "Erusbacher"-Glas? Erstens, weil ich kein "Paul"-Glas habe, und zweitens, weil ich ein "Erusbacher"-Glas habe, und drittens, weil die Paul-Biere bei der Brauerei Erusbacher gebraut werden. Das "Erusbacher"-Glas wurde mir übrigens vom Posaunisten der Erusbacher Braui-Musig persönlich von Villmergen, wo sich die Brauerei befindet, nach Bern gebracht. Hier etwas Kurzes zu dieser Brauimusig:
Früher hiess die Brauerei ja "Brauerei Erusbacher, Sorg und Schädeli AG", denn sie war 1999/2000 von Otto Sorg (junior) aus Villmergen und Hansruedi Schädeli aus dem benachbarten Wohlen AG gegründet worden. Dann begann Ralf Paul, seine Paul-Biere bei Erusbacher zu brauen (der Erusbach ist das Flüsschen, das durch Villmergen fliesst). Er wurde nach einiger Zeit Mitinhaber der Brauerei, die fortan "Brauerei Erusbacher und Paul AG" hiess. Übrigens, "de Sorg Otti" senior, wie ihn die Einheimischen nennen, der Vater von Braumeister Sorg Otti junior (oo geschlossen aussprechen!), früher ein überzeugter Feldschlösschentrinker (jüüh, aus Aargouer, nidwohr), hat nach der Brauereieröffnung demonstrativ und öffentlich in Villmergen eine ganze Flasche Feldschlösschen in einen Abfalleimer geschüttet. Wir sagen bravo.
Die Brauerei befindet sich in den ehemaligen Räumlichkeiten einer Färberei, der Färberei Robert Stäger AG. Die inzwischen ja stillgelegte Färberei stand ursprünglich im Zusammenhang mit der im Freiamt verbreiteten Stroh-, Bast- und Hanfverarbeitung; später wurden auch andere Textilien aus Natur- und Kunstfasern gefärbt. Der Firmengrüder Robert hatte einen Sohn, Oskar, der dann die Firma übernommen hat. Oskars Gattin, Adele Stäger-Schärer, war eine der damals wenigen Reformierten im Dorf. Oskar und Adele hatten vier Söhne: Hans, Rudolf, Oskar und Urs. Der andere Sohn des Firmengründers, der wie sein Vater Robert hiess, war Beuzirksschullehrer in Wohlen und hat sich als Mundartdicher und Erzähler über seine engere Heimat hinaus einen Namen gemacht und es sogar zu einem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz gebracht:
http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D12305.php
Wer ist nun dieser Ralf Paul? Geboren 1962, wuchs er in Berlin auf, wurde zuerst Krankenpfleger und später, von 1994 bis 1997, der letzte Bierbrauer-Lehrling der Zürcher Brauerei Hürlimann. Nach deren Schliessung arbeitete er zunächst bei Turbinenbräu in Zürich, bevor er dann sozusagen seinen eigenen Laden eröffnete und die Bier Paul AG gründete. Im Buch "Die letzten Hürlimänner" von Esther Hürlimann und Adrian Stähli (Orell Füssli Verlag, Zürich 2000), in dem 33 ehemalige Mitarbeiter porträtiert werden, erzählt Ralf Paul, damals noch bei Turbinenbräu: "Ich machte im Juli 1997 die Abschlussprüfung und bis die Sparte Bier im November zuging, arbeitete ich noch am Filter. Ich filtrierte das letzte Bier der Hürlimann." (Seite 132)
In Sichtweite der ehemaligen Brauerei Hürlimann befindet sich ein Gymnasium, an dem die ganz ganz geilen Siechen Latein und Griechisch unterrichten. Dies die Hauptausage dieses Blogs.
Zurück nach Villmergen und zur Brauerei Erusbacher. Dass sich der Villmerger Otto Sorg und der Wohler Hansruedi Schädeli, beide Jahrgang 1969, überhaupt zu einer gemeinsamen Firmengründung zusammenrafften, ist gar nicht so selbstverständlich, verbindet die beiden benachbarten Gemeinden doch eine Hassliebe. Unter anderem sagen die Villmerger, die "Woller" hätten lange Ohren, und zwar, weil die Wohler Mütter ihre Sprösslinge schon im Kleinkindalter an der Grenze zu Villmergen an den Ohren hochhöben, damit sie über den Zaun schauen könnten, und sagten: "Schau, wie schön es in Villmergen drüben ist!" Wenn jemand vom Villmerger Hopfenclub einen Schnupf nimmt, und das passiert konstant, geht der Schnupfspruch deshalb folgendermassen: Der eine sagt "Ohre wi Woller", der andere "Wollerohre", dann beide "Priis", und sie ziehen den Schnupftabak rein.
Ralf Paul kümmert das wahrscheinlich wenig. Er braut seine ganz einfach von 01 bis 07 durchnumerierten Biere zum Teil das ganze Jahr über, zum Teil saisonal, wie eben das 04, das Sommerbier.
getrunken am 20.10.11
Blitz oder kein Blitz? (Die Photographien entstanden unter Zeitdruck.)
Das Bier Paul 04 ("Sommerbier naturtrüb") ist sehr fruchtig und ein ausgezeichnetes Bier. Neben Gersten- hat es auch noch etwas Weizenmalz drin (Sommer und Weizenbier, das verlinken alle.) Der Alkoholgehalt beträgt nur 4.3 %. Erhältlich ist das Bier jeweils von Juni bis Ende September.
Nun noch ein Wort zu den Bildern unten. Warum ein "Erusbacher"-Glas? Erstens, weil ich kein "Paul"-Glas habe, und zweitens, weil ich ein "Erusbacher"-Glas habe, und drittens, weil die Paul-Biere bei der Brauerei Erusbacher gebraut werden. Das "Erusbacher"-Glas wurde mir übrigens vom Posaunisten der Erusbacher Braui-Musig persönlich von Villmergen, wo sich die Brauerei befindet, nach Bern gebracht. Hier etwas Kurzes zu dieser Brauimusig:
Früher hiess die Brauerei ja "Brauerei Erusbacher, Sorg und Schädeli AG", denn sie war 1999/2000 von Otto Sorg (junior) aus Villmergen und Hansruedi Schädeli aus dem benachbarten Wohlen AG gegründet worden. Dann begann Ralf Paul, seine Paul-Biere bei Erusbacher zu brauen (der Erusbach ist das Flüsschen, das durch Villmergen fliesst). Er wurde nach einiger Zeit Mitinhaber der Brauerei, die fortan "Brauerei Erusbacher und Paul AG" hiess. Übrigens, "de Sorg Otti" senior, wie ihn die Einheimischen nennen, der Vater von Braumeister Sorg Otti junior (oo geschlossen aussprechen!), früher ein überzeugter Feldschlösschentrinker (jüüh, aus Aargouer, nidwohr), hat nach der Brauereieröffnung demonstrativ und öffentlich in Villmergen eine ganze Flasche Feldschlösschen in einen Abfalleimer geschüttet. Wir sagen bravo.
Die Brauerei befindet sich in den ehemaligen Räumlichkeiten einer Färberei, der Färberei Robert Stäger AG. Die inzwischen ja stillgelegte Färberei stand ursprünglich im Zusammenhang mit der im Freiamt verbreiteten Stroh-, Bast- und Hanfverarbeitung; später wurden auch andere Textilien aus Natur- und Kunstfasern gefärbt. Der Firmengrüder Robert hatte einen Sohn, Oskar, der dann die Firma übernommen hat. Oskars Gattin, Adele Stäger-Schärer, war eine der damals wenigen Reformierten im Dorf. Oskar und Adele hatten vier Söhne: Hans, Rudolf, Oskar und Urs. Der andere Sohn des Firmengründers, der wie sein Vater Robert hiess, war Beuzirksschullehrer in Wohlen und hat sich als Mundartdicher und Erzähler über seine engere Heimat hinaus einen Namen gemacht und es sogar zu einem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz gebracht:
http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D12305.php
Wer ist nun dieser Ralf Paul? Geboren 1962, wuchs er in Berlin auf, wurde zuerst Krankenpfleger und später, von 1994 bis 1997, der letzte Bierbrauer-Lehrling der Zürcher Brauerei Hürlimann. Nach deren Schliessung arbeitete er zunächst bei Turbinenbräu in Zürich, bevor er dann sozusagen seinen eigenen Laden eröffnete und die Bier Paul AG gründete. Im Buch "Die letzten Hürlimänner" von Esther Hürlimann und Adrian Stähli (Orell Füssli Verlag, Zürich 2000), in dem 33 ehemalige Mitarbeiter porträtiert werden, erzählt Ralf Paul, damals noch bei Turbinenbräu: "Ich machte im Juli 1997 die Abschlussprüfung und bis die Sparte Bier im November zuging, arbeitete ich noch am Filter. Ich filtrierte das letzte Bier der Hürlimann." (Seite 132)
In Sichtweite der ehemaligen Brauerei Hürlimann befindet sich ein Gymnasium, an dem die ganz ganz geilen Siechen Latein und Griechisch unterrichten. Dies die Hauptausage dieses Blogs.
Zurück nach Villmergen und zur Brauerei Erusbacher. Dass sich der Villmerger Otto Sorg und der Wohler Hansruedi Schädeli, beide Jahrgang 1969, überhaupt zu einer gemeinsamen Firmengründung zusammenrafften, ist gar nicht so selbstverständlich, verbindet die beiden benachbarten Gemeinden doch eine Hassliebe. Unter anderem sagen die Villmerger, die "Woller" hätten lange Ohren, und zwar, weil die Wohler Mütter ihre Sprösslinge schon im Kleinkindalter an der Grenze zu Villmergen an den Ohren hochhöben, damit sie über den Zaun schauen könnten, und sagten: "Schau, wie schön es in Villmergen drüben ist!" Wenn jemand vom Villmerger Hopfenclub einen Schnupf nimmt, und das passiert konstant, geht der Schnupfspruch deshalb folgendermassen: Der eine sagt "Ohre wi Woller", der andere "Wollerohre", dann beide "Priis", und sie ziehen den Schnupftabak rein.
Ralf Paul kümmert das wahrscheinlich wenig. Er braut seine ganz einfach von 01 bis 07 durchnumerierten Biere zum Teil das ganze Jahr über, zum Teil saisonal, wie eben das 04, das Sommerbier.
getrunken am 20.10.11
Freitag, 21. Oktober 2011
Bier 123: Tropical
Tropical 4.7 % von den Kanarischen Inseln (Tenerife). Mmh, gut. Desde 1924. Grüne 7.5-dl-Glasflasche. Aus dem grünen Glas schmeckt mir Bier einfach besser. (Das Felsenau Bügel-Spez ist in der braunen Flasche nicht mehr dasselbe!) Vor ca. zwei Wochen hat mich Erzbierschof persönlich (www.erzbierschof.ch) darüber aufgeklärt und meine Grünglastheorie bestätigt. UV-Anteile im Licht verändern gewisse Hopfenbestandteile, wobei dieselbe Substanz wie beim Stinktier entsteht. Ganz schwach dosiert natürlich. Einige mögen es, andere nicht. Es stimmt im Fall!
http://de.wikipedia.org/wiki/3-Methyl-2-buten-1-thiol
getrunken am 17.10.11
http://de.wikipedia.org/wiki/3-Methyl-2-buten-1-thiol
getrunken am 17.10.11
Bier 122: Dorada
Dorada. Cerveza desde 1939. Elaborada en Canarias. 750 cl in der Flasche. 4.7 por ciento alcohol. Receta tradicional. Santa Cruz de Tenerife.
Hellblonde Farbe, frischer, leichter, sommerlicher Geschmack. (Dies wohl auch etwas autosuggestiv, da Mitte Oktober unter wogenden Palmen bei gegen 30° an der Sonne konsumiert.)
getrunken am 17.10.11
Hellblonde Farbe, frischer, leichter, sommerlicher Geschmack. (Dies wohl auch etwas autosuggestiv, da Mitte Oktober unter wogenden Palmen bei gegen 30° an der Sonne konsumiert.)
getrunken am 17.10.11
Bier 120: Ch'ti blonde
Seit "Bienvenu chez les Ch'tis", dem erfolgreichsten französischen Film aller Zeiten, ist auch das gleichnamige Bier dem Kenner und Liebhaber ein Begriff.
Die Brauerei Castelain, wie sie eigentlich heisst, in Bénifontaine, hat den (übrigens sehr witzigen) Streifen derart gesponsert, dass immerzu gut sichtbar Ch'ti getrunken wird. Zum Beispiel so:
Selbstverständlich verfügt jeder gute Haushalt über so ein Ch'ti-Glas, und sei es aus einer Strassburger Bar geklaut. (Aber so etwas miechen wir natürlich niiie.)
Also, das Ch'ti blonde hat 6.4 % und eine schöne dunkelblonde Farbe. Fruchtige Nase, chüschtig-frisch-fruchtig-kräftiger Geschmack. Dazu lässt man die Filmmusik laufen.
getrunken am 5.10.11
Die Brauerei Castelain, wie sie eigentlich heisst, in Bénifontaine, hat den (übrigens sehr witzigen) Streifen derart gesponsert, dass immerzu gut sichtbar Ch'ti getrunken wird. Zum Beispiel so:
Selbstverständlich verfügt jeder gute Haushalt über so ein Ch'ti-Glas, und sei es aus einer Strassburger Bar geklaut. (Aber so etwas miechen wir natürlich niiie.)
Also, das Ch'ti blonde hat 6.4 % und eine schöne dunkelblonde Farbe. Fruchtige Nase, chüschtig-frisch-fruchtig-kräftiger Geschmack. Dazu lässt man die Filmmusik laufen.
getrunken am 5.10.11
Mittwoch, 5. Oktober 2011
Bier 119: Karbacher Köhler-Bier (Appenzeller)
Einer der herbesten Verluste in der Schweizer Brauereilandschaft war, nein, ist die Brauerei Karbacher in Schönenwerd SO. Nein, DER herbeste Verlust. Nicht, weil das Bier bitter gewesen wäre. Das hatte den einmaligen Karbacher-Geschmack. Sei es nun das Lager, das Spez oder die zahlreichen Spezialitäten aus anderen Getreidesorten als Gerste. Unverkennbar Karbacher. So malzig-biscuithaft-getreidig irgendwie. Einige in der Region sollen gesagt haben, es fischele. Aber darauf sind sie wohl wegen des Fisches im Logo gekommen.
Die Brauerei habe ich noch als Gymnasiast auf einer Bier-Entdeckungsfahrt von Langenthal aus entdeckt. In Aarau hatte ich mich im grossen Telli-Markt mit Müllerbräu aus Baden eingedeckt und fuhr dann auf der Hauptstrasse gegen Westen aus der Stadt heraus, und da war ein Getränkeladen, in dem ich zum ersten Mal Karbacher sah und kaufte. Veneram, videram, emi. Damals noch in der bald darauf aufgegebenen traditionellen 58-cl-Bügelflasche (zugunsten einer auch nicht unschönen 50-cl-Bügelflasche. Wie oft fuhr ich später noch hin! Bevor der Getränkemarkt zwischen Brauereirestaurant und Aarebrücke eröffnet wurde, musste man sich im Hof der Brauerei auf die Rampe schwingen, im Bureau läuten und die Bestellung aufgeben. Dann bekam man das Bier ab Rampe und einen richtigen Rapport resp. eine Rechnung sozusagen, die man natürlich vor Ort bezahlte. Einmal ging ich sogar ins Innere zum Zwickeln. Später kam dann eben der Getränkemarkt, der immer noch existiert. Da fuhr ich ab und zu von Zürich herkommend, mit dem Zug via Aarau - Schönenwerd - Olten, um mich mit Karbacher einzudecken.
Dann plötzlich, 2009, der Schock. Ich betrete den Getränkemarkt (man beachte die lebhafte Schilderung im Praesens historicum!) und sehe lauter Appenzeller-Biere. Ja, die Brauere arbeite nicht mehr, sagt mir die Frau. Lediglich das Köhler-Bier werde noch gebraut, aber in Appenzell. Ich kann gerade noch einige Karbacher-Gläser zusammenkaufen (von denen ich schon etliche habe), darunter dasjenige auf dem Bild unten (für nur Fr. 1.35 übrigens) und halt Appenzeller Lager hell und Lager dunkel, das man sonst bei uns nicht bekommt. Das Dümmste an der Sache: Die letzte Ladung Karbacher mit allen Sorten, einige Monate vorher gekauft, hatte ich im Keller vergessen und musste sie, abgelaufen, allesamt ausschütten. Die Flaschen gab ich ins Altglas. Wenn ich gewusst hätte, dass die Brauerei schliessen würde, hätte ich sie aufbewahren können.
Zum "Köhler": Schon in der Nase fehlt der typische Karbacher-Charakter, im Mund erst recht. Das trinke ich nie wieder. Farbe hellbraun, Alkohol 5.0 %. Auf der Rückenetikette steht, und es mutet den Kenner und Liebhaber fast höhnisch an: "Köhler-Bier. Eine Spezialität der Brauerei Karbacher" Dann folgt die Erwähnung einer Auszeichnung aus dem Jahre 2003, natürlich, als das Bier noch aus Schönenwerd kam, nämlich Bronze beim "BRAU Beviale Award". Dann: "Brauerei Karbacher, CH-5012 Schönenwerd", und jetzt das Perfide: "in Zusammenarbeit mit der Brauerei Locher [...] Appenzell". Das ist noch blöder als das Amboss-Bier, das sich "das Lieblingsbier unserer Lieblingsstadt" nennt, wobei Zürich gemeint ist, wo die Etikette ebenso verschleiernd vermerkt: "in Zusammenarbeit mit der Brauerei Baar". Dass diese im Kanton Zug liegt, wird natürlich verschwiegen.
Zurück zum Thema, dem nostalgischen Schwelgen. Was gab es da für Karbacher-Biere! Das Lager, das Dunkle (später vom dunklen Haferbier abgelöst, s. u.), das Spez, die Maisperle (mit Maisanteil), die Reisperle (mit Reisanteil, wurde schon vor einiger Zeit eingestellt, wohl wegen Qualitätsschwankungen; in der Tat hatte ich ab und zu ein überegheites), sodann das Hopfebuurli (ein naturtrübes Biobier mit Hopfen von Ackermanns aus dem nahen Wolfwil), zweimal im Jahr (auf Ostern und Weihnachten natürlich) das Festbier, dann seit einiger Zeit die helle und dunkle Haferperle (mit dem unbeholfenen Namen "Mustang" und ebensolcher Etikette mit einem Rössli drauf); weiter das Starkbier Boy, das in den letzten Jahren nicht mehr gebraut wurde, und schliesslich das Diätbier Skiff (kohlenhydrat- und alkoholreduziert). Eine Zeitlang gab es noch das Hanfbier "Smile", und die jüngste Lancierung war eben das halbdunkle Köhler-Bier.
Am 9.6.03 habe ich für meinen besten Freund und Karbacher-Fan folgendes Karbacher-Menu zubereitet (er hatte drei Tage vorher seinen 29. Geburtstag, daher):
I. Skiff Diätbier, dazu Pringles Paprika
II. Lager hell, dazu Speckzwetschgen
III. Spezialbier hell, dazu Bierrettich
IV. Biobier "Hopfebuurli", dazu Rosmarinstangen mit Rohschinken
V. Köhler-Bier, dazu TUC-Crackers mit Parfait-Brandy-Mousse
VI. Reisperle, dazu Reis-Chips mit Tomatendip
VII. Maisperle, dazu Popcorn
VIII. und IX. Haferperle hell und dunkel, dazu Hörnli mit Gehacktem
X. Starkbier Boy 8 %, dazu Brot und Veltliner Käse
(Bleibt noch zu erwähnen, dass jedes Bier in einem anderen Karbacher-Glas getrunken wurde, von denen mir der Gast eines zerschlug - natürlich ausgerechnet dasjenige, das man später nicht mehr kaufen konnte: eine konische, ganz hohe 3-dl-Stange.)
Gegründet wurde die Brauerei 1886 vom Bayer Franz Karbacher, zuletzt geführt von Urenkel Paul. Vielleicht gibt es Hoffnung? Folgende Meldung aus dem Handelsregister ist allerdings auch schon drei Jahre her:
SHAB: 198 / 2008 vom 13.10.2008
Nicht mehr miterleben musste die Schliessung Peter Karbacher, geboren am 27.3.1954, der Bruder Pauls (?). Er hat sich am 16.6.1986, ausgerechnet im 100-Jubiläumsjahr, erschossen.
(halb) getrunken am 4.10.11
Die Brauerei habe ich noch als Gymnasiast auf einer Bier-Entdeckungsfahrt von Langenthal aus entdeckt. In Aarau hatte ich mich im grossen Telli-Markt mit Müllerbräu aus Baden eingedeckt und fuhr dann auf der Hauptstrasse gegen Westen aus der Stadt heraus, und da war ein Getränkeladen, in dem ich zum ersten Mal Karbacher sah und kaufte. Veneram, videram, emi. Damals noch in der bald darauf aufgegebenen traditionellen 58-cl-Bügelflasche (zugunsten einer auch nicht unschönen 50-cl-Bügelflasche. Wie oft fuhr ich später noch hin! Bevor der Getränkemarkt zwischen Brauereirestaurant und Aarebrücke eröffnet wurde, musste man sich im Hof der Brauerei auf die Rampe schwingen, im Bureau läuten und die Bestellung aufgeben. Dann bekam man das Bier ab Rampe und einen richtigen Rapport resp. eine Rechnung sozusagen, die man natürlich vor Ort bezahlte. Einmal ging ich sogar ins Innere zum Zwickeln. Später kam dann eben der Getränkemarkt, der immer noch existiert. Da fuhr ich ab und zu von Zürich herkommend, mit dem Zug via Aarau - Schönenwerd - Olten, um mich mit Karbacher einzudecken.
Dann plötzlich, 2009, der Schock. Ich betrete den Getränkemarkt (man beachte die lebhafte Schilderung im Praesens historicum!) und sehe lauter Appenzeller-Biere. Ja, die Brauere arbeite nicht mehr, sagt mir die Frau. Lediglich das Köhler-Bier werde noch gebraut, aber in Appenzell. Ich kann gerade noch einige Karbacher-Gläser zusammenkaufen (von denen ich schon etliche habe), darunter dasjenige auf dem Bild unten (für nur Fr. 1.35 übrigens) und halt Appenzeller Lager hell und Lager dunkel, das man sonst bei uns nicht bekommt. Das Dümmste an der Sache: Die letzte Ladung Karbacher mit allen Sorten, einige Monate vorher gekauft, hatte ich im Keller vergessen und musste sie, abgelaufen, allesamt ausschütten. Die Flaschen gab ich ins Altglas. Wenn ich gewusst hätte, dass die Brauerei schliessen würde, hätte ich sie aufbewahren können.
Zum "Köhler": Schon in der Nase fehlt der typische Karbacher-Charakter, im Mund erst recht. Das trinke ich nie wieder. Farbe hellbraun, Alkohol 5.0 %. Auf der Rückenetikette steht, und es mutet den Kenner und Liebhaber fast höhnisch an: "Köhler-Bier. Eine Spezialität der Brauerei Karbacher" Dann folgt die Erwähnung einer Auszeichnung aus dem Jahre 2003, natürlich, als das Bier noch aus Schönenwerd kam, nämlich Bronze beim "BRAU Beviale Award". Dann: "Brauerei Karbacher, CH-5012 Schönenwerd", und jetzt das Perfide: "in Zusammenarbeit mit der Brauerei Locher [...] Appenzell". Das ist noch blöder als das Amboss-Bier, das sich "das Lieblingsbier unserer Lieblingsstadt" nennt, wobei Zürich gemeint ist, wo die Etikette ebenso verschleiernd vermerkt: "in Zusammenarbeit mit der Brauerei Baar". Dass diese im Kanton Zug liegt, wird natürlich verschwiegen.
Zurück zum Thema, dem nostalgischen Schwelgen. Was gab es da für Karbacher-Biere! Das Lager, das Dunkle (später vom dunklen Haferbier abgelöst, s. u.), das Spez, die Maisperle (mit Maisanteil), die Reisperle (mit Reisanteil, wurde schon vor einiger Zeit eingestellt, wohl wegen Qualitätsschwankungen; in der Tat hatte ich ab und zu ein überegheites), sodann das Hopfebuurli (ein naturtrübes Biobier mit Hopfen von Ackermanns aus dem nahen Wolfwil), zweimal im Jahr (auf Ostern und Weihnachten natürlich) das Festbier, dann seit einiger Zeit die helle und dunkle Haferperle (mit dem unbeholfenen Namen "Mustang" und ebensolcher Etikette mit einem Rössli drauf); weiter das Starkbier Boy, das in den letzten Jahren nicht mehr gebraut wurde, und schliesslich das Diätbier Skiff (kohlenhydrat- und alkoholreduziert). Eine Zeitlang gab es noch das Hanfbier "Smile", und die jüngste Lancierung war eben das halbdunkle Köhler-Bier.
Am 9.6.03 habe ich für meinen besten Freund und Karbacher-Fan folgendes Karbacher-Menu zubereitet (er hatte drei Tage vorher seinen 29. Geburtstag, daher):
I. Skiff Diätbier, dazu Pringles Paprika
II. Lager hell, dazu Speckzwetschgen
III. Spezialbier hell, dazu Bierrettich
IV. Biobier "Hopfebuurli", dazu Rosmarinstangen mit Rohschinken
V. Köhler-Bier, dazu TUC-Crackers mit Parfait-Brandy-Mousse
VI. Reisperle, dazu Reis-Chips mit Tomatendip
VII. Maisperle, dazu Popcorn
VIII. und IX. Haferperle hell und dunkel, dazu Hörnli mit Gehacktem
X. Starkbier Boy 8 %, dazu Brot und Veltliner Käse
(Bleibt noch zu erwähnen, dass jedes Bier in einem anderen Karbacher-Glas getrunken wurde, von denen mir der Gast eines zerschlug - natürlich ausgerechnet dasjenige, das man später nicht mehr kaufen konnte: eine konische, ganz hohe 3-dl-Stange.)
Gegründet wurde die Brauerei 1886 vom Bayer Franz Karbacher, zuletzt geführt von Urenkel Paul. Vielleicht gibt es Hoffnung? Folgende Meldung aus dem Handelsregister ist allerdings auch schon drei Jahre her:
SHAB: 198 / 2008 vom 13.10.2008
Brauerei Karbacher AG in Liquidation, in Schönenwerd, CH-249.3.000.607-4, Aktiengesellschaft (SHAB Nr. 190 vom 01. 10. 2008, S. 12, Publ. 4672614).
Firma Neu: Brauerei Karbacher AG. In Gutheissung des Rekurses hat das Obergericht des Kantons Solothurn mit Urteil vom 03.10.2008 das Urteil des Amtsgerichtspräsidenten von Olten-Gösgen, in Olten, vom 24.09.2008, mit welchem über die Gesellschaft der Konkurs eröffnet wurde, aufgehoben. Die Gesellschaft ist daher wieder in die Verfügung über ihr Vermögen eingesetzt.
Immerhin sind an den Beizen die Karbacher-Wirtshausschilder noch dran; die werden offenbar nicht durch solche des Appenzeller Biers ersetzt.
Firma Neu: Brauerei Karbacher AG. In Gutheissung des Rekurses hat das Obergericht des Kantons Solothurn mit Urteil vom 03.10.2008 das Urteil des Amtsgerichtspräsidenten von Olten-Gösgen, in Olten, vom 24.09.2008, mit welchem über die Gesellschaft der Konkurs eröffnet wurde, aufgehoben. Die Gesellschaft ist daher wieder in die Verfügung über ihr Vermögen eingesetzt.
Immerhin sind an den Beizen die Karbacher-Wirtshausschilder noch dran; die werden offenbar nicht durch solche des Appenzeller Biers ersetzt.
Nicht mehr miterleben musste die Schliessung Peter Karbacher, geboren am 27.3.1954, der Bruder Pauls (?). Er hat sich am 16.6.1986, ausgerechnet im 100-Jubiläumsjahr, erschossen.
(halb) getrunken am 4.10.11
Bier 118: Homebrew Alpirsbacher Weizenbier Dezember 2010
Ich habe das Bier vom Brauer selbst geschenkt bekommen, und zwar schon vor Monaten. Nun habe ich es wohl zulange gelagert (gebraut worden ist es letzten Dezember), denn es hat fast keinen Geschmack (mehr). Dass Weizen drin ist, spürt man nicht, schwach merkt man die Hefe. Der Erzeuger, sagt selbst, es sei nicht eines seiner besten Weizenbiere. Er ist ursprünglich Flötenbauer, wurde dann Gymnasiallehrer für Englisch und braut eben ab und zu Bier. Wobei man ein bisschen relativieren muss: Er "braut" mit Brew-Kits, wo man einen gehopften Malzsirup mit Wasser anrührt, dann die Hefe dazustreut und das Ganze vergären lässt.
Aber eine schöne mittelbraune Farbe hat dieses Bier. Der Alkoholgehalt ist unbekannt, aber schon zwei Schlucke fahren ziemlich ein (auf leeren Magen). Der Name ist übrigens nicht geklaut, da die Brauerei in Alpirsbach selber diese Heimbrau-Kits anbietet. Hier das Original:
Die Bilder sind folgendem Buch entnommen: Christel Seidensticker, Hopfen und Malz. Rezepte rund ums Bier, Lahr: Moritz Schaueburg o. J. Es ist offensichtlich von der Brauerei Alpirsbach kräftig gesponsert worden und rückt die Brauerei neben den vielen Kochrezepten mit Bier entsprechend ins Bild. Unter anderem sieht man auch das schöne Sudhaus mit kupfernen Maisch- und Läuterbottich:
getrunken am 28.9.11
Aber eine schöne mittelbraune Farbe hat dieses Bier. Der Alkoholgehalt ist unbekannt, aber schon zwei Schlucke fahren ziemlich ein (auf leeren Magen). Der Name ist übrigens nicht geklaut, da die Brauerei in Alpirsbach selber diese Heimbrau-Kits anbietet. Hier das Original:
Die Bilder sind folgendem Buch entnommen: Christel Seidensticker, Hopfen und Malz. Rezepte rund ums Bier, Lahr: Moritz Schaueburg o. J. Es ist offensichtlich von der Brauerei Alpirsbach kräftig gesponsert worden und rückt die Brauerei neben den vielen Kochrezepten mit Bier entsprechend ins Bild. Unter anderem sieht man auch das schöne Sudhaus mit kupfernen Maisch- und Läuterbottich:
getrunken am 28.9.11
Bier 117: Gurten Bäre Gold
Das Spezialbier von Gurten. Dies ist noch ein Exemplar, das in Fribourg bei Cardinal gebraut worden ist. Nach der Brauereischliessung 1996 kam es eine Zeitlang aus Rheinfelden, dann eben aus Fribourg, und jetzt wieder aus Rheinfelden. Seit ca. 1994 heisst das Spezialbier Bäre Gold, vorher Gurten Gold, noch vorher Gurten Hopfengold, noch vorher Gurten Spezial, noch vorher Spezialbier Gurtenquell.
Also meine Bäre-Gold-Karriere begann so richtig im Herbst 1994, als ich im Innereriz, genauer gesagt im Huttwiler Ferienheim, als Hilfsleiter in einem Konfirmandenlager hilfsleitete. Damals wurde das Bäre Gold neu so benannt und in schicke Achterpacks mit grünen 25-cl-Einweg-Fläschli abgefüllt. Meine Hilfsleiter-Zimmergenossen waren neben einem später nicht mehr in Erscheinung getretenen Ron Schneider (den man auf die Palme bringen konnte, indem man ihn Rohn nannte) nicht weniger als die Hälfte der inskünftig gegeündeten Commission HAR: Nebst mir, dem späteren Commissar Claus, logirten im Viererschlag der spätere Commissar Carsten und der spätere Commissar Carl. Unter dem Tisch im Hilfsleiterzimmer gesellten sich nun alsbald etliche und aberetliche solche grünen leeren Bäre-Gold-Fläschli zu (noch) vollen solchen; im Lädeli des sagenumwobenen Gasthauses zur Säge bei der Busendstation konnte man diese erstehen. (Was wir taten. [Das Imperfekt bezeichnet, wie der Name sagt, eine nicht-abgeschlossene Handlung.]) Von Thun ins Eriz hingere fuhr damals übrigens noch die dazumal eigenständige Autoverkehr Heimenschwand AG, die sptäer in der STJ aufging.
Item. Jedenfalls erschienen wir wackeren Hilfleiter so angesäuselt zum Znacht im Ess-Saal, dass wir erstens beim Gemeinschaftslied, dem Kanon "Danket, daaaanket dem Herrn. Denn er ist sehr freundlich. Seine Gnad (oder Güt'?) und Waaaaaahrheit - wäääähret eeeeewiiiiigliiiiich.", so laut krähten, zweitens nach dem Essen in der Küche beim Abwasch, zu dem wir ausgerechnet an dem Abend zugeteilt worden waren, das legendäre Kasperlilied vom Räuber Chnullenaas grölten, so dass anschliessend die eine Pfarrfrau (ihr Mann war einer von den Positiven) in schärfstem Tonfall fragte: "Wi mängs Pier heit dir gha!"(ich: "eis!", der spätere C. Carl: "keis!"), und die andere am nächsten Tag (ihr Mann war einer von den Liberalen) zu mir: "Wettet Dir nid i Chilechor cho? Mir chönnte so gueti Stimme bruuche!". Ich hatte drum den Kanon am Abend vor dem Essen zwar laut, aber rein gesungen. Bäre Gold. Da kommen Erinnerungen auf!
Im Geschmack dominiert die typische, etwas süsse Gurten-Fruchtigkeit, aber insgesam ist es natürlich herber als das Lager. Besser, eigentlich. Alkohol 5.2 %.
getrunken am 27.9.11
Also meine Bäre-Gold-Karriere begann so richtig im Herbst 1994, als ich im Innereriz, genauer gesagt im Huttwiler Ferienheim, als Hilfsleiter in einem Konfirmandenlager hilfsleitete. Damals wurde das Bäre Gold neu so benannt und in schicke Achterpacks mit grünen 25-cl-Einweg-Fläschli abgefüllt. Meine Hilfsleiter-Zimmergenossen waren neben einem später nicht mehr in Erscheinung getretenen Ron Schneider (den man auf die Palme bringen konnte, indem man ihn Rohn nannte) nicht weniger als die Hälfte der inskünftig gegeündeten Commission HAR: Nebst mir, dem späteren Commissar Claus, logirten im Viererschlag der spätere Commissar Carsten und der spätere Commissar Carl. Unter dem Tisch im Hilfsleiterzimmer gesellten sich nun alsbald etliche und aberetliche solche grünen leeren Bäre-Gold-Fläschli zu (noch) vollen solchen; im Lädeli des sagenumwobenen Gasthauses zur Säge bei der Busendstation konnte man diese erstehen. (Was wir taten. [Das Imperfekt bezeichnet, wie der Name sagt, eine nicht-abgeschlossene Handlung.]) Von Thun ins Eriz hingere fuhr damals übrigens noch die dazumal eigenständige Autoverkehr Heimenschwand AG, die sptäer in der STJ aufging.
Item. Jedenfalls erschienen wir wackeren Hilfleiter so angesäuselt zum Znacht im Ess-Saal, dass wir erstens beim Gemeinschaftslied, dem Kanon "Danket, daaaanket dem Herrn. Denn er ist sehr freundlich. Seine Gnad (oder Güt'?) und Waaaaaahrheit - wäääähret eeeeewiiiiigliiiiich.", so laut krähten, zweitens nach dem Essen in der Küche beim Abwasch, zu dem wir ausgerechnet an dem Abend zugeteilt worden waren, das legendäre Kasperlilied vom Räuber Chnullenaas grölten, so dass anschliessend die eine Pfarrfrau (ihr Mann war einer von den Positiven) in schärfstem Tonfall fragte: "Wi mängs Pier heit dir gha!"(ich: "eis!", der spätere C. Carl: "keis!"), und die andere am nächsten Tag (ihr Mann war einer von den Liberalen) zu mir: "Wettet Dir nid i Chilechor cho? Mir chönnte so gueti Stimme bruuche!". Ich hatte drum den Kanon am Abend vor dem Essen zwar laut, aber rein gesungen. Bäre Gold. Da kommen Erinnerungen auf!
Im Geschmack dominiert die typische, etwas süsse Gurten-Fruchtigkeit, aber insgesam ist es natürlich herber als das Lager. Besser, eigentlich. Alkohol 5.2 %.
getrunken am 27.9.11
Bier 116: Löwenbräu München Original
Löwenbräu München. Der Zusatz wäre nicht unbedingt mehr nötig, seitdem die Dänen im Feldschlösschenladen aufgeräumt und das Löwenbräu Zürich haben sterben lassen. Also, unser Bier hier heisst "Löwenbräu Original" und ist ein Lagerbier (Löwenbräu München macht tatsächlich noch ein Pils (das natürlich "Premium Pils" heisst), das äuä in Bayern nicht getrunken wird. Alkohol 5.2 %, Geschmack überraschend bitter für ein Münchner Lager.
Die Hersteller geben auf der Homepage neben Alkoholgehalt und Stammwürze "11.8 %) noch einige Geheimnisse preis. So das "Aussehen: hell, kräftig, gold-gelb, blank, glanzfein", die "Blume: feinporig, kompakt", den "Geschmack: Spur malzig, rein frisch, würzig, milde Hopfenbittere" und sogar den "Brennwert je 100 ml: 170 kj, 41kcal".
Dieses Bier trinke ich, während in München das Oktoberfest im Gang ist, natürlich aus einem Maßkrug. Diesen habe ich, zusammen mit einem Liter des Biers, von Kerzers bis nach Aegerten per Velo gekarrt, um am dortigen Hübelitreff zu den reichlichen Grilladen leeren zu können. Das Bier blieb drin über eine Stunde kühl! (Nachher wieder per Velo, aber ohne Bier, nach Münchenbuchsee. [Mit "Buchsi" meint der Kenner natürlich Herzogenbuchsee und nicht Eicherdorf.])
getrunken am 25.9.11
Jetzt sieht man auch einmal, dass die Einlitereichung tatsächlich so weit unter dem Rand liegt. Nichtsdestotrotz füllen die Säcke in München natürlich viel weniger in den Humpen. Thorsten Fink kann ein Lied davon singen. (Oder hat er es öppe so bestellt? So einer soll die Schweiz in der Champions League behaupten? Gestern im Blick [den wir natürlich nicht gekauft haben, sondern von der Nachbarin erhalten, nachdem wir um alte Zeitungen gebettelt hatten, um Biergläser für die Züglete einpacken zu können]):
Die Hersteller geben auf der Homepage neben Alkoholgehalt und Stammwürze "11.8 %) noch einige Geheimnisse preis. So das "Aussehen: hell, kräftig, gold-gelb, blank, glanzfein", die "Blume: feinporig, kompakt", den "Geschmack: Spur malzig, rein frisch, würzig, milde Hopfenbittere" und sogar den "Brennwert je 100 ml: 170 kj, 41kcal".
Dieses Bier trinke ich, während in München das Oktoberfest im Gang ist, natürlich aus einem Maßkrug. Diesen habe ich, zusammen mit einem Liter des Biers, von Kerzers bis nach Aegerten per Velo gekarrt, um am dortigen Hübelitreff zu den reichlichen Grilladen leeren zu können. Das Bier blieb drin über eine Stunde kühl! (Nachher wieder per Velo, aber ohne Bier, nach Münchenbuchsee. [Mit "Buchsi" meint der Kenner natürlich Herzogenbuchsee und nicht Eicherdorf.])
getrunken am 25.9.11
Jetzt sieht man auch einmal, dass die Einlitereichung tatsächlich so weit unter dem Rand liegt. Nichtsdestotrotz füllen die Säcke in München natürlich viel weniger in den Humpen. Thorsten Fink kann ein Lied davon singen. (Oder hat er es öppe so bestellt? So einer soll die Schweiz in der Champions League behaupten? Gestern im Blick [den wir natürlich nicht gekauft haben, sondern von der Nachbarin erhalten, nachdem wir um alte Zeitungen gebettelt hatten, um Biergläser für die Züglete einpacken zu können]):
Bier 115: Waldhaus Doppelbock
Eigentlich heisst das Bier ja gar nicht "Waldhaus Doppelbock", sondern "Waldhaus Doppel Bock". Warum eigentlich nicht gleich "Wald Haus Doppel Bock"? Wohl, weil es als "Premium-Bier" aus dem Südschwarzwald kommt und nicht aus dem Süd Schwarz Wald. Item.
Farbe blond, hell, Alkohol 8.5 %. Das Bier ist sehr dickflüssig zu trinken, hat aber eigentlich keinen Geschmack, sozusagen keinen Abgang. Wenn das von der "Deutschen-Landwirtschafts-Gesellschaft" (der erste Bindestrich steht tatsächlich auf der Rückenetikette!) schon 13mal mit Gold ausgezeichnet worden ist, ist das deren Bier. Die für das Bier Verantwortlichen sehen das mit dem Doppelbock übrigens so:
getrunken am 24.9.11
Farbe blond, hell, Alkohol 8.5 %. Das Bier ist sehr dickflüssig zu trinken, hat aber eigentlich keinen Geschmack, sozusagen keinen Abgang. Wenn das von der "Deutschen-Landwirtschafts-Gesellschaft" (der erste Bindestrich steht tatsächlich auf der Rückenetikette!) schon 13mal mit Gold ausgezeichnet worden ist, ist das deren Bier. Die für das Bier Verantwortlichen sehen das mit dem Doppelbock übrigens so:
getrunken am 24.9.11
Bier 114: Öufi hell
Öuf. Für das Wort wird man in egozentrierteren Gegenden des Kantons Bern als dem Oberaargau ja ausgelacht oder für einen Solothurner gehalten oder grad beides. Was klingt denn nun gemütlich-freundlich-warm-behäbig? "Öuf". - Was klingt hingegen aristokratisch-arrogant-trocken-kalt-distanziert? "Euf". Äbe.
Das Öufi-Bier kommt aus der Stadt Solothurn, der Stadt der Zahl elf. Unser heutiges allerdings gerade nicht: Weil die Brauerei (Eröffnung am öuften Öuften 2000) vor lauter Erfolg nicht mehr alles selber brauen kann, übernimmt das Helle die Brauerei Felsenau in Bern. Deshalb auch das Glas auf dem Bild, auch infolge Ermangelung eines Öufi-Glases. Also zum Beispiel das dunkle Öufi, das "Orbi", wird in Soläduurn gebraut.
Also, das Öufi hell. Ein Lagerbier mit 4.7 %! Ein Kuriosum. Ebenso kurios: "helles Lager, gebraut nach Pilsner Art". Stammwürzegehalt? Öuf Prozent natürlich. Deshalb also 4.7 % Alk. Das Bier schmeckt auf den Seiten der Zunge bitter, am Gaumen süss: ein ausgeprägter Honiggoût, der sich im Abgang noch verstärkt. Aber die Bitterkeit seitlich im Mund bleibt. Ich finde den Geschmack gut, möchte aber einmal das Gesicht eines, zum Beispiel, Norddeutschen sehen, dem man zuerst den Hinweis auf das "nach Pilsner Art" gebraute Bier zeigt und dann diesen Fast-Met zu trinken gibt!
Einmal mehr recht hatte unser aller Bier- (und Whisky-)vater und -gott Michael Jackson (nei, dänk nid der anger, üuu...) in der deutschen Ausgabe seines Standardwerkes "The World Guide to Beer": "Das große Buch vom Bier", Bern: Hallwag 1977, Seite 186, 3. Spalte: "Mit lobenswerter Konsequenz lehnen die Brauer des Kartells die Bezeichnung Pilsener als irreführend ab. Pilsen liegt eben nicht in der Schweiz, sondern in der Tschechoslowakei."
getrunken am 24.9.11
Den Keltenspruch finden wir übrigens oberdoof.
Das Öufi-Bier kommt aus der Stadt Solothurn, der Stadt der Zahl elf. Unser heutiges allerdings gerade nicht: Weil die Brauerei (Eröffnung am öuften Öuften 2000) vor lauter Erfolg nicht mehr alles selber brauen kann, übernimmt das Helle die Brauerei Felsenau in Bern. Deshalb auch das Glas auf dem Bild, auch infolge Ermangelung eines Öufi-Glases. Also zum Beispiel das dunkle Öufi, das "Orbi", wird in Soläduurn gebraut.
Also, das Öufi hell. Ein Lagerbier mit 4.7 %! Ein Kuriosum. Ebenso kurios: "helles Lager, gebraut nach Pilsner Art". Stammwürzegehalt? Öuf Prozent natürlich. Deshalb also 4.7 % Alk. Das Bier schmeckt auf den Seiten der Zunge bitter, am Gaumen süss: ein ausgeprägter Honiggoût, der sich im Abgang noch verstärkt. Aber die Bitterkeit seitlich im Mund bleibt. Ich finde den Geschmack gut, möchte aber einmal das Gesicht eines, zum Beispiel, Norddeutschen sehen, dem man zuerst den Hinweis auf das "nach Pilsner Art" gebraute Bier zeigt und dann diesen Fast-Met zu trinken gibt!
Einmal mehr recht hatte unser aller Bier- (und Whisky-)vater und -gott Michael Jackson (nei, dänk nid der anger, üuu...) in der deutschen Ausgabe seines Standardwerkes "The World Guide to Beer": "Das große Buch vom Bier", Bern: Hallwag 1977, Seite 186, 3. Spalte: "Mit lobenswerter Konsequenz lehnen die Brauer des Kartells die Bezeichnung Pilsener als irreführend ab. Pilsen liegt eben nicht in der Schweiz, sondern in der Tschechoslowakei."
getrunken am 24.9.11
Bier 113: Lion Stout imported
Die britische Kolonisation hat ihre Spuren hinterlassen. So wird eben in Colombo, Sri Lanka, ein Stout gebraut. Und was für ein gutes! Ich habe es drei Monate über Datum getrunken, also sozusagen extra matured. Eine Wucht. 8.0 %. Wunderbare Röstaromen, Kaffeebohnen, verkohlter Toast! Farbe schwarz, undurchsichtig, auch, wenn man das Glas gegen das Licht hält. Der Schaum ist schön hellbraun, nicht so dicht jedoch wie bei den mit Stickstoff gezapften Stouts in Grossbritannien. Dazu passt ein Sigarüuo.
Die Ceylon Brauerei trägt also den ehemaligen Namen von Sri Lanka. Es gibt sie seit 1881! Ursprünglich stand sie in der abgelegenen, nur über steile, enge und gewundene Strassen zu erreichenden Bergstadt Nuwara Eliya, zwischen den Teeplantagen in der Nähe der heiligen Stadt Kandy, und versorgte die britischen Plantagenbesitzer mit Bier im britischen Stil. Wegen der abgelegenen Lage (Rohstoff- und Biertransport!) wurde 1998 in Biyagama östlich der Hauptstadt Colombo eine neue Brauerei errichtet. Wir zitieren aus David Kenning, Bier. Brauereien und Sorten aus der ganzen Welt, Bath UK: Parragon Verlag o. J., pagina 296, wo das Trinkerlebnis sehr schön geschildert wird: "Es ist eines der besten asiatischen Stouts, mit einem intensiv fruchtigen Aroma mit einer Kaffeenote, während es auf dem Gaumen einen dichten, sirupartigen Körper hat. Der anfänglich volle, dunkle süße Malzgeschmack wird zunehmend trocken und bitter und entwickelt eine Röstkaffee- und Bitterschokoladennote." Michael Jackson empfiehlt es in einem seiner Bücher zu Schokolade und Kaffee. In einem anderen schreibt er über die alte Brauerei, sie sei auf 1000 m gelegen und sieben Stunden von der Hauptstadt Colombo entfernt. Damals sei das Stout noch in offenen Holzbottichen vergoren worden.
getrunken am 22.9.11
Die Ceylon Brauerei trägt also den ehemaligen Namen von Sri Lanka. Es gibt sie seit 1881! Ursprünglich stand sie in der abgelegenen, nur über steile, enge und gewundene Strassen zu erreichenden Bergstadt Nuwara Eliya, zwischen den Teeplantagen in der Nähe der heiligen Stadt Kandy, und versorgte die britischen Plantagenbesitzer mit Bier im britischen Stil. Wegen der abgelegenen Lage (Rohstoff- und Biertransport!) wurde 1998 in Biyagama östlich der Hauptstadt Colombo eine neue Brauerei errichtet. Wir zitieren aus David Kenning, Bier. Brauereien und Sorten aus der ganzen Welt, Bath UK: Parragon Verlag o. J., pagina 296, wo das Trinkerlebnis sehr schön geschildert wird: "Es ist eines der besten asiatischen Stouts, mit einem intensiv fruchtigen Aroma mit einer Kaffeenote, während es auf dem Gaumen einen dichten, sirupartigen Körper hat. Der anfänglich volle, dunkle süße Malzgeschmack wird zunehmend trocken und bitter und entwickelt eine Röstkaffee- und Bitterschokoladennote." Michael Jackson empfiehlt es in einem seiner Bücher zu Schokolade und Kaffee. In einem anderen schreibt er über die alte Brauerei, sie sei auf 1000 m gelegen und sieben Stunden von der Hauptstadt Colombo entfernt. Damals sei das Stout noch in offenen Holzbottichen vergoren worden.
getrunken am 22.9.11
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