Montag, 30. Juli 2012

Bier xxx: Ziegelhof Lager


Vorbemerkung: Die Degustationsnotizen muss ich dann vielleicht noch einmal wiederholen, da das Bier schon eine Trübung aufweist und über ein halbes Jahr über Datum ist. Aber erstaunlich gut unter diesern Umständen. Nicht sauer. Aber auch nicht dieser etwas beissende Ziegelhof-Nachgeschmack, den das Ziegelhof früher hatte. Früher. Früher, als es noch in Liestal gebraut wurde. Und in die alten 58-cl-Bügelflaschen abgefüllt. Jä. Zlieschtelgopfedaami, nit. Immerhin hat Eichhof nach der Übernahme 2006 das 58er-Format beibehalten, wenn auch nicht die Bügelflasche. Unten auf dem Bild sieht man links noch eine mit in Liestal gebrautem und abgefülltem Lagerbier (übrigens natürlich 4.8 %), in der Mitte dann das 'neue', bei Eichhof Luzern gebraute und abgefüllte Ziegelhof Lager. Rechts noch eine Flasche Ziegelhof Rauracher Bräu, ein dunkles Starkbier mit 6.5 %. Davon habe ich noch zwei Exemplare. Aufgedrucktes Datum: 23.10.2007. Bin ich doch nach der Schliessungsbekanntgabe nach Liestal gefahren und habe mir noch je eine Harasse Lager und Rauracher gekauft. Das letzte Rauracher habe ich glaub' 2010 getrunken, das war noch gut. Dazu ein Cigärrli von Wuhrmann aus dem nahen Rheinfelden, damals auch schon geschlossen.

Exkurs: Ja, uh, das Rauracher Bräu. Das letzte dunkle Bockbier einer traditionellen Schweizer Brauerei. Wunderbar. Weshalb Rauracher? Ah, die nahegelegene einstige Römerstadt Augusta Raurica. Wie schrieb Caesar? Aahjoo, im 5. Kapitel des I. Buches: "Persuadent Rauracis et Tulingis et Latobrigis finitimis, uti eodem usi consilio oppidis suis vicisque exustis una cum iis proficiscantur [...]" Das ist jetzt vielleicht nicht ganz einfach. Also, Subjekt sind immer noch die Helvetier, die im Satz vorher erwähnt worden sind. Dann kommen neben den Tulingern und Latobrigern eben die Rauracer vor. Uti ist eine Nebenform von ut. Obacht! Persuadere mit Infinitiv heisst "überzeugen", aber mit Konjunktiv, so wie hier - proficiscantur - "überreden". Das ist ein Unterschied. Die Helvetier sollen ja möglichst schlecht wegkommen, damit Caesar sein Eingreifen in Gallien rechtfertigen kann, wozu er als Proconsul ja nicht berechtigt gewesen wäre. Weitere Übersetzungshilfen: "usi" ist ein Participium coniunctum des Deponens "uti", das als Objektskasus den Ablativ verlangt; deshalb consilio. "oppidis suis vicisque exustis" ist ein Ablativus absolutus, "una" ein zum Adverb erstarrter femininer Ablativ des Pronominaladjektivs und gehört inhaltlich zu "cum", das hier nicht etwa die Konjunktion "cum" ist, sondern die Präposition "cum". Im Partizip Perfekt passiv "exustis" sieht man übrigens noch das ursprüngliche s, das ja im Praesensstamm "exur-" durch Rhotazismus zu r geworden ist. So, jetzt sollte das Übersetzen gehen. Nicht? Also, hier die Lösung: "Es wird einmal ein nach den Rauracern benanntes Bier geben, aber dann kommen die hurengopferdammten Eichhöfler aus Luzern und schaffen die Sorte ab, und dann verkaufen sie ihre eigene Brauerei noch den Holländern, und plötzlich müssen auch die Tulinger und Latobriger und alle anderen Schweizer an ihrem Auto eine Wohnwagenkupplung haben, ohne die man in Holland nämlich von der Polizei erschossen wird." Soweit Caesar. Ende Exkurs.

Es gab früher noch viel mehr Ziegelhofsorten: das Light und das Panachita Panaché. Die wurden bei der Übernahme durch Eichhof 2006 schon nicht mehr gebraut. Ich erinnere mich noch, dass vor einigen Jahren das alkoholfreie Biobier von Coop (Eigenmarke) von Ziegelhof stammte, dann plötzlich von Locher aus Appenzell. 2006 wurden noch folgende Sorten gebraut: Lager, Spezial hell "Goldbräu", Spezial dunkel, das Alkoholfreie, Zwickel 5.2%, Rauracher Zwickel 5.5 %, Rauracher Bräu. Die Palette sieht man auf dem Bildschirmschoner, der sich bei den ganz geilen Siechen auf dem Computer findet:
























Und heute werden nur noch das Lager, das helle Spez und das Zwickel gebraut. Unverschämt daher, dass die Eichhöfler auf der Homepage www.ziegelhof.ch schreiben: "Die Baselbieterinnen und Baselbieter lieben die Abwechslung. Darum können Sie bei Ziegelhof zwischen drei verschieden Biersorten auswählen." Drei! Wirklich? Wir sind überwältigt.

Was mit dem Brauereiareal in Liestal geschehen soll, ist übrigens eine verzwickte Geschichte. Wer kennt es nicht, LiMa, das Magazin für Liestal und Umgebung? Mooouu, das da:






































Jetzt erinnern Sie sich sicher wieder, lieber Leser, liebe Leserin. Es geht insbesondere um die Ausgabe Juli-August 2011, Seite 26:


























































































Wie das hätte aussehen sollen, sieht man hier:

























bisher:





















Die Gegner der Überbauung haben sogar eine Homepage eingerichtet:
http://www.ziegelhofareal.ch/. Dort hat es eine gute Graphik, die das Problem (oder eines der Probleme) illustriert:
























Hauptargumente: Das Projekt sei überdimensioniert; die Liestaler Altstadt werde in ihrer Einheit beeinträchtigt, historische Gebäude seien vom Abriss bedroht, u. a. das Braumeisterhaus aus dem 18. Jahrhundert. Details:
http://www.ziegelhofareal.ch/willkommen.html und
http://www.ziegelhofareal.ch/argumentarium.html

Es gab eine richtige Schlammschlacht. BaZ online vom 6.1.12:
Es kam im vergangenen Oktober ans Licht: Seit März 2010 hält der Liestaler Stadtrat eine Studie zur Altstadtentwicklung unter Verschluss. Stadtpräsidentin Regula Gysin (FDP) und Stadtrat Ruedi Riesen (SP) weigerten sich damals, die Studie des Netzwerks Altstadt herauszurücken. Begründung: Es handle sich um ein «harmloses internes Arbeitspapier». Als Ende November die überarbeiteten Baupläne für das ehemalige Areal der Brauerei Ziegelhof der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, lehnte es Bau- und Planungschef Riesen auch ab, den Vorprüfungsbericht des Kantons offenzulegen. Die Anliegen des Kantons seien weitgehend berücksichtigt worden, erklärte Riesen.
Die beiden Papiere, die jetzt der BaZ vorliegen, bergen aber Zündstoff: Einige Aussagen stärken den Anwohnern des Ziegelhofareals den Rücken. Die Quartierbevölkerung kämpft für den Schutz des Ortsbilds und wehrt sich gegen die Entwertung einiger Liegenschaften durch die geplante Geschäfts- und Wohnüberbauung.

Auf jeden Fall hat der "Liestaler Einwohnerrat" (?!?!) im April den "Quartierplan bem Ziegelhofareal" abgesegnet, und nun kann das Baselbieter Stimmvolk am 23.9.12 darüber abstimmen. Aber uiuiui. Am 14. Juni lässt Fritz Strub vom Verein Pro Ziegelhof in der bz Basellandschaftlichen Zeitung "ein erstes Bömbchen platzen: «Wir haben Investoren an der Hand, die bei einer Ablehnung des Quartierplans bereit sind, das Ziegelhofgelände zu kaufen und schonend umzunutzen.» «Niemand will sich im jetzigen Stadium die Finger verbrennen.» Dazu gehöre, dass sie nur einzelne Gebäude ersetzen und im Gegensatz zum jetzigen Projekt die Wohnhäuser an der Lindenstrasse sowie das alte Bürogebäude an der Gerberstrasse samt dahinter liegendem Spickel sanieren wollten. Eine Konsequenz davon wäre, dass der Hauptmieter Coop zwar auf die angestrebte Ladenfläche von 2000 Quadratmetern käme, diese aber nicht auf einer, sondern auf zwei Ebenen liegen würden - wie in andern Coop-Filialen auch."
Wir bleiben dran.
getrunken am 30.7.12


Freitag, 27. Juli 2012

Bier xxx: Müllerbräu Lager

Als Erstes und eigentlich fast Wichtigstes sei der Gebrauch der alten 58-cl-Bügelflasche herausgestrichen. Super. Seit einigen Jahren hat die Badener Brauerei ein neues Logo. Selbstverständlich findet sich in jedem gutsortierten Haushalt eine stattliche Anzahl der alten Lagerbieretiketten (siehe Bild). Lager hell, süffig, fruchtig, ein bisschen seifig. Aber gut. Fuhr man als Gymnasiast seinerzeit extra von Langenthal nach Aarau ins Telli-Center, um eine Harasse zu erstehen. (Natürlich nur als Vorgeplänkel zum Besuch der Brauerei Karbacher in Schönenwerd, schnüff, schnüff...) Mit der Wortzusammensetzung sind die Müller nicht so konsequent wie beim Brauen. Auf der Vorderetikette: "Lagerbier". Hintendrauf: "Lager Bier" (pfui!). Heute: "Müller Bräu", früher: "Müllerbräu", aber "Müller Biere Baden".
getrunken am 27.7.12

Montag, 9. Juli 2012

Bier xxx: Sonnenbräu 1891 dunkel Jubiläums-Bier

Mit diesem Bier hat Eduard Graf anscheinend 1891 "den Grundstein für die Sonnenbräu" gelegt, und jetzt wurde es zum Jubiläumsjahr 2011 nachgebraut (zum Jubiläum siehe Bier Nr. 111). Oder entspricht es dem früheren dunklen Lager? Oder Spezial? Alkohol = 5.0%, Farbe dunkelbraun, aber noch durchsichtig. Laut der aktuellen Ausgabe von Biergenuss, dem Schweizer Biermagazin (2012-02) handelt es sich um ein untergäriges Spezialbier. (Die Titelseite fungiert unten als Bildhintergrund.) Süsslich, Röstaromen, für meinen Geschmack ein bisschen zu süss, aber so hat man 1891 offenbar Bier getrunken, hä. (Den Sonnenbräu-Humpen, den ich mal hatte, habe ich bei der Züglete 1999 aussortiert.)
getrunken am 9.7.12






































Es gibt nüjerdings auch einen Bierbrand davon:

Sonntag, 3. Juni 2012

Bier 183: Trois Dames Black Stout

Da ist doch heute in der Stil-Beilage der NZZ am Sonntag eine meiner absoluten Lieblingsbrauereien portraitiert. Und ich habe noch gar nie eines ihrer Biere in meinem Blog besprochen, will heissen gewürdigt! Sie sind allesamt der Wahnsinn. Um die Geschichte der Brauerei nicht selber aufschreiben zu müssen, sei hier der heutige Artikel wiedergegeben:


















































































































































Was war das doch für ein erhabener Moment vor einigen Jahren, an einem Samstagmorgen in Sainte-Croix! Wir, das heisst, eine Delegation des Vereins Schweizer Hausbierbrauer, hatten von Raphaël die Brauerei gezeigt und erklärt bekommen, und am Ende, nach einer Pause allgemeiner Verlegenheit in trockener Luft, rief er, und man hätte nicht sagen können, ob es eine Frage oder ein Ausruf war (genaugenommen war es eigentlich eine rhetorische Frage): "So! Hender Tuuscht?" JA, HATTEN WIR!

Übrigens, noch zum NZZaS-Artikel: Neben Raphaël auf dem Bild, im roten T-Shirt und mit Hut, der legendäre Laurent Mousson, der dafür gesorgt hat, dass die beiden Biere von Bier-Bienne (und natürlich auch einige von Trois Dames) ins Buch 1001 Beers you must try before you die (siehe Bier Nr. 166) aufgenommen wurden.

Mit den trois dames sind Ehefrau Sylvie und die beiden Töchter Julie und Elise gemeint, die der NZZaS-Artikel nicht namentlich nennt. Raphaël Mettler ist einer von den ganz ganz ganz geilen Siechen, wie ja überhaupt alle ganz ganz ganz geilen Siechen eine Ehefrau namens Sylvie haben. (Und wenn auch keine Tochter Julie, so immerhin einen Sohn Jules und eine Katze Julie.)

So, und nun steige ich in den Keller hinunter, um zu schauen, was ich von Raphaël am Lager habe. Aha, ein Pacifique Pale Ale (5 %), ein Pasionaria IPA Double (9 %) und ein Black Stout (4.8 %).






































Ououou, die Flaschenform des Black Stout ist schon seit einigen Monaten nicht mehr in Gebrauch; höchste Zeit also, es zu trinken. Mmmmhh! Aaahh. Es ist einfach umwerfend. Sehr bitter, aber äusserst angenehm, Rauch, Kohle. Da kann ganz Irland einacken, mit Ausnahme vielleicht der West Kerry Brewery in Ballyferriter (siehe Bier Nr. 164). Für das Black Stout verwendet Raphaël 10 % Röstmalz, sodann helles und Caramel-Malz und 10 % ungemälzte, geröstete Gerste. Weiter geben Haferflocken dem Bier seinen Körper trotz dem relativ geringem Alkoholgehalt von 4.8 %. Die Farbe ist sehr dunkelbraun, wenn auch nicht gerade black (im Vergleich z. B. mit dem Beamish Stout).

Also wenn ich in der ganzen Schweiz eine Brauerei auswählen müsste und von keiner anderen je wieder etwas trinken dürfte, es wäre migottstüüri Trois Dames.
getrunken am 3.6.12



Bier 182: Baarer Goldmandli Zuger Spezial hell

(Text folgt)


150 Jahre Brauerei Baar: Jetzt steigt die «Braui»-Geburtstagsparty – das Volk feiert mit



2. Juni 2012 10:00 bis 3. Juni 2012 03:00

Wie es sich gehört für einen volksnahen Betrieb, wird der 150. Geburtstag der Brauerei Baar mit dem Volk gefeiert, und zwar am Samstag, 2. Juni 2012, an der Langgasse 41 in Baar. Von 10 Uhr bis 16 Uhr kann die Brauerei mit der neuen Abfüllanlage besichtigt werden. Von 10.30 bis nach Mitternacht gibt’s Musik, Wurst, Raclette, Brot und Bier in zwei Festzelten auf dem Braui-Areal.

Bereits das 140-Jahr-Jubiläum der Braui wurde ausgiebig gefeiert, doch jetzt, so Brauibesitzer Martin Uster, «legen wir noch einen Zacken zu.» Seine Familie möchte das Fest vor allem auch dafür nutzen, um der Kundschaft für das Vertrauen und die Treue zu danken. Zufriedene Biertrinker sind die besten Botschafter für ein Produkt, das sich auf einem hart umkämpften Markt gegen die Konkurrenz mächtiger Biermultis behaupten muss und zu einer Art Baarer Wahrzeichen geworden ist und dies noch lange bleiben will.



Offiziell eröffnet wird der Festbetrieb um 10.30 Uhr. Los geht es mit einem Frühschoppen-Konzert der Holzschopfschnauzband, die im Bierschwemme-Festzelt jazzig Töne anschlägt, gefolgt vom Trio Bügel-Spez und dem Echo vom Chalberschwanz. Die Türöffnung der Produktion erfolgt um 10 Uhr. Von diesem Zeitpunkt an bis 16 Uhr können die Festbesucher und -besucherinnen hinter die Kulissen der Produktionsstätte blicken, die vor wenigen Wochen neu installierte Abfüllanlage «in action» sehen und die Ausstellung mit insgesamt 500 Exponaten besichtigen. Wer den Rundgang beendet hat, erhält ein Gratisbier, eine Gratiswurst und ein souvenir zum Mitnehmen. Im grossen Festzelt, das rund 400 Personen fasst, startet der Festbetrieb um 11 Uhr mit der Feldmusik Allenwinden. Geboten wird ein äussserst vielfältiges Musikprogramm mit einheimischen Bands, die querbeet durch alle musikalischen Stilrichtungen spielen. Highlight dürfte das Konzert der «Pissnelken» werden, die ab 22 Uhr mit ihren aberwitzigen Schlagersongs und in entsprechender Aufmachung das Publikum bis 1 Uhr zum Tanzen Mitsingen und Schunkeln animieren.

Obwohl für den ganzen Festakt das Bier im Zentrum steht, muss am Samstag auch niemand verhungern, sondern kann sich am Grill- und Raclettestand verpflegen. Das Dessert liefert der Soft-Ice-Stand. Das Restaurant ist während dem Festbetrieb ebenfalls offen und bewirtet die Gäste in Saal und Biergarten mit einer leicht reduzierten Menu-Karte. Insgesamt sind 150 Helferinnen und Helfer aus diversen Vereinen im Einsatz und tragen zu einem lebhaften und unvergesslichen Festakt bei. Ein Shuttlebus befördert die Gäste zwischen 09.25 Uhr und 18.32 Uhr gratis auf der Strecke Cham-Steinhausen-Zug-Baar (Abfahrtszeiten auf www.brauereibaar.ch).

Festprogramm vom Samstag, 2. Juni 2012

Produktion

10.00 Uhr Türöffnung

10.00 Uhr bis 16.00 Uhr Brauereibesichtigung / «Tag der offenen Tür»

Grosses Festzelt

11.00 bis 12.00 Uhr : Feldmusik Allenwinden

13.00 bis 14.00 Uhr: Promillbrass Risch-Rotkreuz

14.00 bis 14.30 Uhr : Clairongarde Muri

14.30 bis 15.00 Uhr: Krainer Kameraden Baar

15.00 bis 16.00 Uhr: Fragil Brass Baar

16.00 bis 17.00 Uhr : Krainer Kameraden Baar

17.00 bis 17.30 Uhr : Jodlerklub Echo Baarburg

17.30 bis 18.30 Uhr : Cordon-Blö Baar

20.30 bis 21.30 Uhr: Auburn Horses

22.00 bis 01.00 Uhr: Pissnelken

03.00 Uhr: Ende der Veranstaltung

Kleines Festzelt /Bierschwemme

10.30 Uhr bis 11.00 Uhr : HSSB Holzschopfschnauzband Baar

12.00 Uhr bis 13.30 Uhr : HSSB Holzschopfschnauzband Baar

14.30 Uhr bis 16.30 Uhr : Trio Bügel-Spez Baar

22.00 Uhr bis 02.00 Uhr : Echo vom Chalberschwanz Baar

03.00 Uhr: Ende der Veranstaltung

Gratisbier ab dem Vierspänner

Ein Vierspänner mit Baarer Bier ist unterwegs und schenkt in Zug, Baar und Steinhausen Gratisbier an die Bevölkerung aus. Das Gefährt macht Halt beim Restaurant zur Linde in Steinhausen (zw. 12.30 und 13 Uhr), auf dem Bundesplatz in Zug (zw. 13.30 und 14 Uhr) und wird in der Braui in Baar um ca. 15.30 Uhr erwartet.

Quelle: brauereibaar.ch






getrunken am 3.6.12

Samstag, 2. Juni 2012

Bier 181: Radegast Premium

(Text folgt)
getrunken am 2.6.12


Bier 180: Em Basler sy Bier 3

Das Warteck wird ja seit gut 20 Jahren nicht mehr in Basel gebraut, dafür das Ueli-Bier und das Unser Bier. Aber was ist mit den verwendeten Rohstoffen? Dani G. Graber wollte ein Bier aus Basler Zutaten. Und obwohl es in Appenzell bei den Locherbrüdern gebraut wird (mit den Basler Brauereien ist er sich nicht einig geworden), ist Biogerste von Stadtbasler Boden drin, gewachsen auf dem Bruderholz auf dem Hof Klosterfiechten. Der Hopfen stammt von der Biogärtnerei am Hirtenweg in Riehen, Kanton Basel Stadt. Das Wasser stammt zwar nicht aus der Stadt Basel, aber aus dem Rhein, und zwar aus einer Quelle in den Alpen.

Geputzt wird die Gerste in der Graf-Mühle in Maisprach BL, das kostet 4 Franken pro Zentner, aber wo sie gemälzt wird, versuche ich noch herauszufinden. Es gibt in der Schweiz ja keine Mälzerei, dass muss man im Hinterkopf behalten, wenn manchmal gross "mit Schweizer Braugerste" angepriesen wird wie z. B. das Gran Alpin mit Bündner Braugerste. Oder braut der Locher Karl dem Basler sein Bier mit höchstens 20% Basler Gerste? Soviel ungemälzte Gerste würde es ja leiden mögen.

Die Farbe ist hell und klar, wie auf der Rückenetikette beschrieben, der Alkoholgehalt ist 5.2 %. Der Geschmack ist sehr dezent, wenig ausgeprägt, aber gut, süffig und durchschnittlich, schade.

Warum die 3 im Namen? Rückenetikette: "Jä aber was bedytted denn aigedlig das Drey? Jä ebe, liis doch: 'Aller guten Dinge sind 3!'" und es folgen die Herkunftsangaben der drei Zutaten Gerste, Hopfen und Wasser.

Am Gerbergässlein 42 in 4051 Basel ist übrigens das "Läädeli". Was läuft dort? Wir zitieren die Homepage "www.baslerbier.ch":
Im Läädeli kasch di über s "Em Basler sy Bier" informiere -  oder aifach bi me gmietlige Hogg  e Bierli siirpfle und gniesse. Nadyyrlig ka me do au Fläschli,  Harasse, Gleeser, Polo-Shirts und anders kaufe. - Vermietig vo Material: Falls yyr e Fescht oder Grill- plausch plane dien - nit vergässe:  bi uns ka me au 20 Liter Fässli mit  Zapf-Aalaag und d Gleeser drzue ha. Au das kenne mer grad im Läädeli bespräche und gäärn uf eiri Wynsch yygoo.
getrunken am 2.6.12

Mittwoch, 30. Mai 2012

Bier 178: Turbinenbräu Start Weizenbier

Spritzig, sehr hell, leicht trüb, wunderbar an einem heissen Tag wie heute. 5.0 %. Wird das ganze Jahr über gebraut, zusammen mit dem hellen (Gold) Sprint und dem dunklen Rekord.
getrunken am 30.5.12

Dienstag, 29. Mai 2012

Bier 177: As Jùscht's Amarillo Dark Ale

Alkohol 4.8 %, schönes dunkles Rotbraun. Mmh, in der Nase die fruchtige Hopfenbittere, die für Ales typisch ist. Mmh, im Mund auch herrlich. Die Ehrenrettung par excellence (siehe voriges Bier, die Nummer 176)! Im Abgang gar noch ein Hauch Rauch. Volltreffer, Gratulation!
getrunken am 29.5.12

Bier 176: As Jùscht's Ale British style

Sehr helle Farbe, es wäre also ein Pale Ale. Alkohol 4.9 %. Uiuiui, sehr süss auf der Zunge, unangenehm. Die charakteristische Hopfenbittere merkt man vor allem beim Riechen vor dem Trinken (oder nachher). Zähflüssig. Weichspülernachgeschmack. Schütte den Rest den Ablauf hinunter. (Gut, bei so kleinen Brauereien gibt es natürlich Schwankungen von Sud zu Sud - wir bleiben dran.)
getrunken am 29.5.12





































Bier 175: Turbinenbräu Taifun

Das Saisonbier im Sommer 2011 - höchste Zeit also, es zu trinken. Es hat einen Anteil Reis, deshalb die helle Farbe, und ist zudem mit Ingwer gewürzt. Ich nehme einen Schluck. Doch doch, kann man machen. Erquickend an einem heissen Tag wie heute, um das andere, abgedroschene Wort nicht immer zu gebrauchen. Noch eine Präzisierung der Farbe: Sie ist milchig-trüb-hell. Der Stammwürzegehalt beträgt 11 %, derjenige des Alkohols 4.4 in Volumenprozenten.
getrunken am 29.5.12

Samstag, 26. Mai 2012

Bier 172: Schlappeseppel Pils

Josef Lögler, wegen seines lahmen Beines "der schlappe Seppel" genannt, soll im Jahre 1631 für den Schwedenkönig Gustav Adolf und sein Gefolge das erste Schlappeseppelbier in Aschaffenburg gebraut haben. Heute steht auf der Flasche "Urig. Kernig. Echt." und 5.1 %, wogegen die Homepage beim Pils 5.0 % vermerkt. Also so bitter ist es nun auch wieder nicht (gut, ich war vor drei Wochen in Norddeutschland und bin jetzt etwas verbittert), wie die Homepage sagt: "Schlappeseppel Pils ist ein goldhelles Bier mit einem schlanken Trunk, da der Schwerpunkt nicht auf einem breiten, vollmundigen Malzgeschmack liegt, sondern in der ausgesprochenen Betonung des Hopfen- und Bittergeschmacks. Diese Kräuter- bis zitronigen Aromen des Hopfens werden sowohl vom Gaumen als auch der Nase im Zusammenspiel erfasst." Wieder einmal eine rhetorische Kapriole. Aber das Bier ist recht gut. Hinter der Bittere, die im Vordergrund bleibt, etwas schal.
getrunken am 25.5.12

Bier 171: As Jùscht's Fiischters Dunkle Perle

Nur damit das klar ist, hä: Das Bier habe ich mit vollster Absicht mit so viel Schaum eingeschenkt, damit man das Logo auf dem Glas sieht, dänk. Ich habe in der Zwischenzeit ein Glas aufgetrieben (bisherige Juscht's-Einträge: Weissbier,Nr. 94, 6.8.11 / Amber Spezial, Nr. 95, 11.8.11 / Hells (Nr. 126, 29.10.11), aber auf der Homepage (www.fleischundbrau.ch), auf die man umgeleitet wird, wenn man das www.juschts.ch auf der Etikette abtippt, heisst es bei "unser Bier" immer noch "Seite in Arbeit". Vielleicht würde Feldschlösschen sonst ja herausfinden, dass sie den Namen "Dunkle Perle" auch verwenden.

Jänu. Das Bier ist ziemlich dunkel, ja, mit leichtem Rotschimmer. Süss, malzig und angenehm rauchig im Geschmack. Ich kaufte letzten Winter in der Metzgerei an der Chännelmattstr. 2 in Düdingen einige der Juscht's-Biere, nein, alle, von jeder Sorte eines, und dazu eine Blut- und eine Leberwurst sowie Trockenwürste. Und wie nannte mir die Frau hinter der Theke den Preis von 27.85? Jawohl, in schönstem Seislerdialekt:

"SÜBÖNUZWÉNZG FÜFUACHZG"!

getrunken am 26.5.12

Bier 170: Holba classic

Wir hatten ja bereits das Starkbier (Nr. 125, zur Brauerei siehe dort) und das Premium (Nr. 141). Dieses hier ist das ganz gewöhnliche, normale süffige Helle. "Lehké", leicht, steht denn auch auf der Dose. Und es hat in der Tat nur 3.5 % Alkohol. Süffig, sehr süffig.
getrunken am 26.5.12

Freitag, 25. Mai 2012

Bier 169: Staropramen Ležák (hell)

Getrunken im Zug, deshalb hier keine Farbangabe. Alkohol 5.0 %. Das Prager Bier seit 1869. Gut und charaktervoll im Geschmack. Interessante Zutatenliste: Neben Wasser, Hopfen und Gerstenmalz ist auch noch "ječmen" drin, Gerste, in dem Fall also ungemälzte. Das kann man zwar machen. Man spart Kosten, da Rohgerste natürlich billiger ist als Gerste nach dem aufwendigen Mälzvorgang mit Reinigen, Einweichen, Keimenlassen unter häufigem Wenden, Darren und Entfernen der Keime. Der Anteil Rohgerste sollte nicht 20 % übersteigen, damit die Enzyme des Malzes ausreichen, auch die Rohgerste mit zu verzuckern (Umwandlung der Stärke in Malzzucker, denn nur den kann die Hefe zu Alkohol [und Kohlendioxid] verarbeiten). Rohgerste im Bier ist also ein Bschiss am Konsumenten, um es mit Kassensturz-Vokabular auszudrücken. Und was tun die Staroprämer dann dafür noch? Sie geben dann noch Maltosesirup dazu, als Malzersatz. Bschiss. Und neben dem Hopfen (wohl Pellets) auch noch isomerisierte Hopfenextrakte. Diese haben die wasserlöslichen Umwandlungsprodukte der Hopfenbittere bereits enthalten und müssen nicht mit der Bierwürze mitgekocht werden wie de 'normale' Hopfen, sondern können als sogenannte "Kalthopfung" dem Jungbier im Lagerkeller zugegeben werden. Das ist nach dem Reinheitsgebot, um dieses auch einmal ohne Spott zu erwähnen, nicht statthaft. Einerseits kann man so natürlich Schwankungen im Bitterstoffgehalt des Jungbieres ausgleichen, aber man kann so auch aus denselben Suden nachträglich mehrere Biertypen mit verschiedenen Bitterwerten herstellen. Bschiss Bschiss Bschiss. Gopferdami.
getrunken am 25.5.12

Mittwoch, 23. Mai 2012

Bier 168: Langenthaler ('Hasli') Winter-Bier

Das ausgezeichnete Langenthaler Bier mit dem unseligen Namen, benannt nach der Quelle, aus der das Brauwasser fliesst. Da greifen wir lieber in den Fundus und holen die alten Langenthaler Biergläser und -teller empor. (Schon die alte Langenthaler Brauerei hatte von dort das Wasser, bis sie 1983 von Hürlimann geschlossen wurde.)

Farbe: schönes Braunrot, 5.0 % Alkohol. Zum gruusigen Maiwetter passt dieses Winterbier, eine limitierte Auflage, also ein Saisonbier. Unfiltriert, nicht pasteurisiert. Es ist wunderbar malzig-chüschtig und hat deutliche Röstaromen. Zimt ist auch drin, aber davon merkt man (zum Glück?) nichts. Alles in allem ein herrliches Bier. Das würde ich jetzt auch schreiben, wenn ich keine Aktie der Brauerei hätte.

getrunken am 23.5.12



Bier 167: Bier-Bienne 2

Braute Daniel Trignani (siehe Bier Nr. 166) das Amber-Bier-Bienne seit 2006, ergänzt er es seit 2008 um ein Helles, "to lure local lager drinkers into craft beer territory", wie Laurent Mousson loco citato schreibt. Hier trotzdem noch einmal die bibliographische Angabe; wir sind schliesslich Philologen (nicht nur Cerevisiologen): 1001 Beers you must try before you die, hrsg. von Adrian Tierney-Jones, Cassell Illustrated, London 2010, Seite 57.

Farbe: selten so ein helles Trübes gehabt! 5.0 %. Süffig, aber mit Charakter. Es dürfte den von Mousson genannten Zweck erfüllen.
getrunken am 23.5.12

Donnerstag, 17. Mai 2012

Bier 166: Bier-Bienne [1]

Das schmeckt so gut, dass man die Augenbrauen hochzieht. Unter dem Pseudonym "Augenbrauerei" braut Daniel Trignani von Bier-Bienne (Bieler Bierladen [sagenhaft] und Bar "pooc") bei der Brauerei Aare-Bier in Bargen (Berner Seeland) zwei Biere. Das hier ist das erste, dasjenige mit der schwarzen Etikette. Aber Obacht! Es handelt sich nicht etwa um das Amber von Aare-Bier. 

Es hat 5.2 % Alkohol, eine rötliche Farbe und einen ale-artigen Geschmack; köstlich! Der Name Bier-Bienne sowie der Text auf der Rückenetikette spiegeln die Zweisprachigkeit in Biel wider, wo einer Deutsch spricht und der andere Welsch antwortet, und jeder versteht den anderen. Der Text lautet also: "augenbrauerei biel, zusammengebraut à la brauerei aare-bier bargen avec eau de source, gerstenmalz, houblon et hefe. (Klammerbemerkung: Die Söhne ganz ganz geiler Siechen sind halbe Bieler.)

Werfen wir zum Schluss noch einen Blick in das Buch 1001 Beers you must try before you die, hrsg. von Adrian Tierney-Jones, Cassell Illustrated, London 2010, Seite 57:
Bier-Bienne! Geschrieben hat den Beitrag (und die paar weiteren über Schweizer Biere) Laurent Mousson, ein ganz verreckter Siech, laut eigenen Angaben "Bièrophile Suisse Romand, militant depuis plus de dix ans dans diverses organisations de consommateurs de bière, ancien vice-président de l'European Beer Consumers Union (EBCU, de 2003 à 2011), brasseur très occasionnel, juge-dégustateur pour de nombreux concours. Les avis émis ici n'engagent que moi, en toute indépendance, et toute subjectivité !" Nachzulesen auf seinem Blog "Front Helvétique de Libièration - FHL": http://libieration.blogspot.com/
getrunken am 17.5.12

Mittwoch, 16. Mai 2012

Bier 165: Neumarkter Lammsbräu Dunkel

Das Neumarkter Lammstbräu Dunkel - nicht zu verwechseln mit dem Schwarzen (siehe Bier 41)! So dunkel ist es auch wieder nicht. Vergleicht man mit dem Titelbild dieses Blogs, fällt die neue Etikette ins Auge. Fast drei Jahre hat es gedauert, bis ich dieses Bier wieder kaufen und nun besprechen konnte! "Malzaromatisches Bier" steht vornedrauf. Ja, aber auch säuerlich. Das ist wohl der Bio-Faktor. Leicht rauchig, 5.0 %.

Und auf der Rückseite häufen sich mal wieder die zusammengesetzten Adjektive, ohne die es in Deutschland anscheinend einfach nicht geht: "Kastanienbraun, rot leuchtend, klar glänzend mit einem cremefarbenen Schaum. Das Aroma des Geruchs erinnert an Karamell und Zartbitterschokolade. Im Trunk überraschend weich, malz-aromatisch rund und angenehm rezent." Tja.
getrunken am 16.5.12

Donnerstag, 26. April 2012

Bier 159: Störtebeker Frei-Bier

Ah, eine meiner absoluten Lieblingsbrauereien (siehe Stralsunder und Störtebeker-Biere)! Heute einmal das alkoholfreie Pilsener: das Störtebeker Frei-Bier. Süsslich (wie die alkoholfreien Biere halt sind) auf der Zunge vorne, hinten dann markant bitter. Ein gutes Alkoholfreies! Das Glas passt übrigens nicht schlecht; kommt doch das Brauwasser aus dieser Quelle.

Frappant der Text auf der Rückseite: "Für einen klaren Kopf bei deinem nächsten Abenteuer." Das kann man so sagen. Ich befindet mich in der kleinen Hafenstadt Tönning auf der Halbinsel Eiderstedt, Kreis Nordfriesland, Bundesland Schleswig-Holstein, und werde morgen auf dem Leuchtturm Westerhever Sand heiraten. Danach wird es aber ein Flensburger geben!
getrunken am 26.4.12