Freitag, 25. Mai 2012

Bier 169: Staropramen Ležák (hell)

Getrunken im Zug, deshalb hier keine Farbangabe. Alkohol 5.0 %. Das Prager Bier seit 1869. Gut und charaktervoll im Geschmack. Interessante Zutatenliste: Neben Wasser, Hopfen und Gerstenmalz ist auch noch "ječmen" drin, Gerste, in dem Fall also ungemälzte. Das kann man zwar machen. Man spart Kosten, da Rohgerste natürlich billiger ist als Gerste nach dem aufwendigen Mälzvorgang mit Reinigen, Einweichen, Keimenlassen unter häufigem Wenden, Darren und Entfernen der Keime. Der Anteil Rohgerste sollte nicht 20 % übersteigen, damit die Enzyme des Malzes ausreichen, auch die Rohgerste mit zu verzuckern (Umwandlung der Stärke in Malzzucker, denn nur den kann die Hefe zu Alkohol [und Kohlendioxid] verarbeiten). Rohgerste im Bier ist also ein Bschiss am Konsumenten, um es mit Kassensturz-Vokabular auszudrücken. Und was tun die Staroprämer dann dafür noch? Sie geben dann noch Maltosesirup dazu, als Malzersatz. Bschiss. Und neben dem Hopfen (wohl Pellets) auch noch isomerisierte Hopfenextrakte. Diese haben die wasserlöslichen Umwandlungsprodukte der Hopfenbittere bereits enthalten und müssen nicht mit der Bierwürze mitgekocht werden wie de 'normale' Hopfen, sondern können als sogenannte "Kalthopfung" dem Jungbier im Lagerkeller zugegeben werden. Das ist nach dem Reinheitsgebot, um dieses auch einmal ohne Spott zu erwähnen, nicht statthaft. Einerseits kann man so natürlich Schwankungen im Bitterstoffgehalt des Jungbieres ausgleichen, aber man kann so auch aus denselben Suden nachträglich mehrere Biertypen mit verschiedenen Bitterwerten herstellen. Bschiss Bschiss Bschiss. Gopferdami.
getrunken am 25.5.12

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