Freitag, 12. August 2011

Bier 98: Der Hirschbräu Maibock

Helles Bockbier mit 6.5 Prozenten. Die Farbe ist etwas dunkler als hell; sattes Blond. Buah, das ist aber dickflüssig und süsslich. So richtig bockig. Wie die Rückenetikette beinahe hämisch vermerkt: "Für alle Liebhaber des etwas kräftigeren Genusses." Ganz im Sinne der Fisherman's-friends-Werbung "Sind sie zu stark, bist du zu schwach". Alsbald folgt gutdeutsche Werbesprache mit obligatorisch-mindestens-doppelten Adjektiven: "mit kräftig-malzigem Geschmack, feiner dezent spürbarer Hopfenblume und einem sommerlich-aromatischen Duftbouquet." Aha, jetzt wissen wir's. Also, das ist schon recht happig zum Trinken. Ich muss glaub' etwas dazu paffen oder scharfes fretten.

Die Brauerei befindet sich in Schwaben, im Allgäu und in Bayern. Wie das? So: Die Stadt Sonthofen, wo die Brauerei steht, ist die Kreisstadt des schwäbischen Landkreises Oberallgäu in Bayern. Wala. Ein bisschen Historie von der Homepage: Anno 1657 wird dem “Hirschwirt” Hans Papst gegen 30 Gulden Consensgeld eine “Bräustätt” mit “Brauerei-Gerechtigkeit” verliehen. 1859 kauft Josef Anton Höß die Brauerei und Wirtschaft. Noch heute ist die Brauerei im Besitze der Familie:





















Weiter lesen wir: "Am 23. Februar 1945 wird die Hirschbrauerei durch Fliegerbomben zerstört." Was wir nicht lesen: "Denn unsere Regierung hatte, jeglichem Realitätssinn abhold, immer noch nicht kapituliert. (Und die Österreicher schrieen immer noch bravo.)" Was wir ebenfalls nicht lesen: "Weit bedeutender als der 23. Februar 1945 ist ja der 23. Februar 1974, speziell 14 Uhr in Langenthal BE, da kommen die Ganz Geilen Siechen auf die Welt." (Übrigens nur 45 Minuten nach Spitaleintritt der Mutter, wärsimerde.)
getrunken am 12.8.11

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