Mittwoch, 3. August 2011

Bier 91: Appenzeller Castégna

Wieder eine Spezialität aus dem Hause Appenzell. Es ist auso tatsächlich noch Kastanie drin. Farbe: trübes Dunkelblond, Alkohol: 5.0 %. Der Geschmack ist gut, aber man könnte jetzt nicht sagen, was genau der Kastaniengeschmack ist. Ah, doch, bei abnehmender Temperatur kommt der Cheschtelegoût tatsächlich zur Geltung. - Auf der Etikette sieht man für einmal nicht das Appenzellerland, sondern ein Tesiner Bergtäli, das auch das Bergell sein könnte, und den Luganersee mit Monte San Salvatore im Hintergrund. Der Name klingt wie eine Mischung aus dem italienischen "castagne" und dem Bergeller Ort Castasegna. Wenn man von Soglio, wo ich im berühmten Gärtli des Palazzo Salis auch schon so ein Castegna getrunken habe, nach Castasegna hinunterwandert, kommt man durch schöne Kastanienwälder. Die Appenzeller schreiben auf ihrer Homepage, das Bier sei "anfangs hauptsächlich für den [sic] Tessin entwickelt" worden. Ob sie das Bier einfach hineingekippt haben, ist unklar.

Die Kastanie war lange Zeit ein Grundnahrungsmittel im Tessin. Kartoffeln kamen im 18. Jh., Mais erst im 19. Jh. ins Tessin. Gute Informationen findet man in den einleitenden Kapiteln von Marianne Kaltenbachs Tessiner Küche (Bern: Hallwag 1983) und Gianni Bertossas I mazzafam. Originalrezepte aus den Südtälern Graubündens. (Aarau: AT 2009).
getrunken am 3.8.11


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