Donnerstag, 8. September 2011

Bier 101: Valaisanne Lager

Emotionen pur!
Herzklopfen!
Augenwasser!
Kloss im Hals!
Schmetterlinge im Bauch!
Einen Steifen!

Das Walliser Bier war ja mein erstes Bier überhaupt. Der geneigte Leser erinnert sich ja hoffentlich ans Bier 55 (Warteck Lager), mit dem meine Bierkarriere so richtig begann. Eigentlich begann sie mit dem Walliser Bier, wie dort beschrieben worden ist, und so fast begann sie ja in Liechtenstein (siehe Bier 100). Nun also nach den ersten hundert Bieren sozusagen der Neustart, und womit besser als mit dem ersten?

Langlauflager 1991! Gluringen! Schnee! Quartanerinnen! Juventa-Beitritt! Aaahh...

Am Montag des Lagers mein erstes Bier, eine Stange. (Wenn sie dort seriös gearbeitet haben, müsste es Spezialbier gewesen sein, und hier habe ich Lager, aber erstens: Was soll's? Und zweitens: Es glaubt doch wohl niemand ernsthaft, im Wallis sei je schon von irgendjemandem, seit Menschengedenken, gearbeitet worden, geschweige denn seriös? Na also. Am Mittwoch dann eine Flasche (nach dem Juventa-Beitritt). Und am Freitag, man höre und staune: eine Stange und eine Flasche! Da spürte ich den Alkohol schon ziemlich. Man muss ja nicht gerade übertreiben wie andere drei, die vier Flaschen soffen und sich u. a. an der Zwischenwand der Pissoirs eine Riesenbeule holten und meine Cousine anfeilten(inzwischen promovierter Theologe, Augenarzt, Chemiker). Das waren übrigens noch 58-cl-Flaschen mit Plastikdeckel zum Abspicken. Dieses Abspicken muss man sich einmal akustisch und haptisch in Erinnerung rufen. Das ist noch schöner als die Erinnerung ans Gefühl, ohne Helm legal Töffli zu fahren. (Legal, was den Helm, nicht jedoch, was den Ausweis betrifft.)

Im Jahr darauf kauften wir uns im Langlauflager dann gleich jeder eine Harasse Walliser Bier, die wir im Schrank auf dem Gang stapelten und einzelne Flaschen auf dem Vordächli zur Haustüre, auf das man vom Schlafraum aus durchs Fenster gelangen konnte, im Schnee kühlten. Das Dächli war also Sonnenterrasse und Kühlschrank zugleich. Unbeschwerte Jugend at its best! Der Biolehrer und Lagerleiter entdeckte die Harassen im Schrank erst am letzten Tag, als sie schon leer waren.

Jetzt doch noch zum Bier: Es hat natürlich 4.8 % und eine leicht süssliche Chuscht, ist aber ein charaktervolles Lagerbier. Gut bitterer Abgang.
getrunken am 2.9.11





































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