BFM - Brasserie des Franches-Montagnes in Saignelégier. Ja, vom Tausendsassa Jérôme Rebetez war unter "Bier 49" ja schon die Rede. Seine Biere sind kompromisslos, und es ist ein wenig wie beim Guinness (allen, die das in ihrem Leben je mit nur einem n geschrieben haben, sollte man das Stimm- und Wahlrecht entziehen): Man darf beim ersten Versuchen nicht primär an Bier denken, muss sich darauf einlassen, muss wiederholt probieren, geniessen, chüschten... Und dann hat man es gern und schätzt die Individualität und das Einzigartige. (Oder man hat es immer noch nicht gern; für diese Leute empfehlen wir obengenannte staatspolitische Prozedur.)
Die Meule - frz. Mühlstein, Schleifstein, (Kohlen-)Meiler, Heuhaufe, Käselaib - hat eine trübe dunkelgelbe Farbe und 6 % Alkohol. Sie ist ein bisschen sauer, wie alle Biere aus Sankt Leodegar in den Freibergen und hat einen deutlichen Kräutergoût. Flaschengärung, frischer Geschmack, sehr bitter. Wirkt hanfartig, aber dies kommt nicht von Hanf, sondern vom mitverbrauten Ingwer und Salbei. Man sollte das einmal einem Bayer oder Norddeutschen zu trinken geben und dann in Grossaufnahme aufs Gesicht zoomen. Und auf seine Schimpftirade kann man ja dann immer noch antworten, es seien in anderen Ländern vor 70 Jahren noch ganz andere himmeltraurige Sachen passiert.
Von all den Bedeutungen für meule scheint wohl am ehesten der Heuhaufen Pate gestanden zu haben, auch wenn das Röckchen des Mädchens im Brauereiprospekt eher nach Stroh aussieht;
getrunken am 18.9.11
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