Sonntag, 18. September 2011

Bier 108: Baarer Bier Hopfemandli Zuger Lager dunkel

Baarer Bier Hopfemandli Zuger Lager dunkel. Das ist ein noch längerer Name als "Falken Eidgenoss Amber naturtrüb" (siehe Bier 105). Jetzt muss man sich aber erst einmal verschiedene Umstände vergegenwärtigen. Ein dunkles Lagerbier! Wo gibt's das denn heutzutage, gopferdami, in der Schweiz bei den traditionellen Brauereien noch? Ausser Baar noch in Appenzell, bei Sonnenbräu Rebstein (dort heisst es zwar nicht mehr so), bei Stadtbühl Gossau SG und bei Rosengarten Einsiedeln. Aber so richtig zählt es nur, wenn es neben dem dunklen Lager auch ein dunkles Spez gibt. Dies ist beim Einsiedler und eben beim Baarer Bier der Fall. Laut dem Schweizer Bierbuch, 2. Auflage 1987, waren bei folgenden Brauereien noch dunkle Lager- oder Exportbiere im Sortiment (viel mehr Sorten als "Lager hell, Lager dunkel, Spezialbier hell, Spezielbier dunkel" gestattete das Kartell auch nicht): Locher Appenzell, (Baar nicht!,) Warteck Basel, Einsiedler, Frauenfelder, Cardinal Freiburg/Rheinfelden/Wädenswil, Stadtbühl Gossau SG, Ziegelhof Liestal, Eichhof Luzern, Sonnenbräu Rebstein, Löwengarten Rorschach, Faklen Schaffhausen, Karbacher Schönenwerd (schnüff!), Adler Schwanden GL, Schützengarten St. Gallen, Lanter & Bärlocher Weinfelden TG, Haldengut Winterthur, Löwenbräu Zürich, Ueli Basel.

Schmecken tun alle (heute noch existierenden) dunklen Lagerbiere sagenhaft.

Dann: Wo gibt es heutzutage, hueregopferdamihueregopferdami, noch die alten 58-cl-Bügelflaschen, die vor Jahrzehnten in der Schweiz Standard waren? In Baar, Einsiedeln, bei Müller Baden und Stadtbühl Gossau. Bei Ziegelhof Liestal wurden sie abgeschafft, nachdem, wie man so sagt, die Produktion nach Luzern verlegt worden ist.

Dass es die Brauerei Baar noch gibt, ist ein Glücksfall. Musste doch vor wenigen Jahren ein Spössling der Familie nach einem Todesfall in derselben unverhofft aus dem Ausland in die Schweiz zurückkehren (war es gar eine Frau?) und den Laden übernehmen, oder die Brauerei wäre verkauft worden. Dies ist nun vielleicht nicht so akkurat, weil ich es aus meinem Gedächtnis gekramt habe. Sobald ich es (wieder) besser weiss, präzisiere ich den heutigen Eintrag.

Das dunkle Baarer Lager hat 4.8 % Alkohol und eine dunkle Farbe (ach nein?!). Über die Farbe kann ich äbe im Moment nichts Genaueres sagen, weil ich die Flasche im Zug ohne Becher oder Glas getrunken habe. Das wird aber ebenfalls nachgeliefert werden. Das Bier ist süffig, aber hinten im - oder besser am - Gaumen bleibt ganz lange ein ungeheuer intensiver Röstgeschmack hängen: Kohle, schwarzer Toast. Wunderbar leicht und kräftig zugleich.
getrunken am 9.9.11




p. s. Es ist ja schön, wenn die Bügelverschlüsse heutzutage wieder mehr gepflegt werden als auch schon. Aber wo, hueregopferdamiarschlochseckutschingg, sind sie noch aus Porzellan wie hier, und nicht aus Plastik (NZZ: "Plastic") wie z. B. beim Bier 107?
... und hier noch der Appenzeller Brandlöscher:

 
p. p. s.: Da ich leider (noch) über kein Glas der Brauerei verfüge, hier als optisch-kosmetischer Ersatz die Vorder- und Rückseite eines Biertellers:





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