Freitag, 15. April 2011

Bier 49: BFM La Mandragore Hiver 2010-11

Potz, das hat's in sich. Wie alles von Jérôme Rebetez aus Saignelégier. 8 % Alkohol, dunkelstbraune, fast schwarze Farbe, undurchsichtig. Mit den Worten auf der Etikette: "La fameuse bière d'hiver noire très foncée aux notes de malts torréfiés et fumés. Ronde et corsée à la fois." Bleibt noch hinzuzufügen: der säuerliche BFM-Goût. Die Brasserie des Franches-Montagnes ist 1997 gegrüdet worden und hat einerseits glühende Verehrer (unter anderem sicher einmal die, denen es primär ums Statement die Unabhängigkeit geht), andererseits überzeugte Verächter. Der krautige, säuerliche Geschmack ist ja auch nicht jedermanns Sache. Man sollte das einmal einem deutschen Reinheitsgebotfanatiker zum Probieren geben und dann den Gring beobachten. Jurassischer Dinkel ist übrigens auch drin.

Als, zum Trinken ist es erstaunlich leicht für den hohen Alkoholgehalt. Empfohlen wird vom Meister dazu "bittere Schokoladen-Trüffel, genossen vor dem Kaminfeuer". Über beides verfügen wir leider gerade nicht. Am liebsten hätten wir jetzt natürlich dunkle Schokolade von Camille Bloch aus dem Berner Jura, hähähähähäääääääääääää. Aber nun nehmen wir einige Häuschen (dass das Wort in dieser Bedeutung auch auf Hochdeutsch existiert, hat mir eine Breisgau-Freiburgerin bestätigt; allerdings ist sie im Resten Deutschlands dafür ausgelacht worden und war deshalb ganz aus dem ebensolchen, als sie mich "Häuschen" sagen hörte), einige Häuschen also von der Freiburger (diesmal ist vom Uechtland die Rede, jaa, gau, juscht) Fabrik Villars, und zwar "Larmes d'Absinthe du Val-de-Travers". Immerhin also eine Jurafusion, obwohl ja die jurassischen Unionisten eigenartigerweise weder auf den Neuenburger noch auf den Aargauer noch auf den Solothurner noch auf den Waadtländer noch auf den Genfer Jura Anspruch erheben, wenn sie vom vereinigten Jura sprechen, sondern ausschliesslich auf den Berner Jura mit den Amtsbezirken Courtelary und Neuenstadt.

Jetzt stelle man sich einmal Schafis am Bielersee vor. Die Postadresse ist Ligerz, aber politisch gehört es zu Neuenstadt, also Nöwill. Der Schafiser des sich in La Neuveville befindlichen Rebgutes der Stadt Bern, mit dem grossen schönen Wappen auf der Flasche, wäre dann aus dem Kanton Jura. Bha! Und das Elsass zu Deutschland, klar.

Die Absinth-Schokolade passt übrigens gut zur Mandragore.
getrunken am 15.4.11

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