Donnerstag, 5. April 2012

Bier 153: Neumarkter Lammsbräu Pils

Neumarkter Lammsbräu "Zzzisch ®" ®! So einen doofen Namen auch noch für Geld registrieren und schützen lassen! Aber der Geschmack ist köstlich. Mit diesem "Edelpils" (früher, vor den Zzzischzeiten, hiess es glaub' ich einfach "Pilsner", in vergangenen Zeiten, als wir das Bier noch als Gymnasiasten im Langenthaler Bioladen 'Kornblume' kauften [und so nicht nur das Weizenbier entdeckten, sondern DAS Weizenbier entdeckten!]) ist die Brauerei nach dem Negativerlebnis mit dem alkoholfreien Weissen (siehe Bier Nummer xxx) (das hat man davon, wenn man alkoholfreie Getränke trinkt: Enttäuschung, Eschütterung, Missvergnügen, Unzufriedenheit, Niedergeschlagenheit, Amoklaufstimmung, Verdruss, Ekel, Abscheu.) definitiv rehabilitiert. (Wer hat noch gewusst, wie der Satz begonnen hatte?) Unser Pils heute also: bitter, aber gehaltvoll, 4.7 % Alkohol.

Jetzt noch ein Wort zur Rückenetikette, und hier wird es wieder doof. Die Deutschen mit ihren verdammten, läppischen Dopppelatributen! Ich wiederhole mich: Auf der Speisekarte ist der Salat grundsätzlich "gartenfrisch", Krabben sind "fangfrisch" (dabei werden Nordseekrabben bekanntlich in Vietnam geschält und zurückgefahren); ein Restaurant auf der Insel Amrum pries 2009 am Arsch der Welt "Baguette [das war gleub' ich sogar richtig geschrieben] frisch vom Franzosen um die Ecke" an, obwohl weit und breit kein Haus zu sehen. Jetzt also vorliegende Etikette: "Strohgelb, hell leuchend und glanzfein klar. Gekrönt von feinporigem, schneeweißem Schaum. Im Geruch sind ausgeprägte Hopfennoten erkennbar. Im Geschmack angenehm rezent. Die bittere Anmutung des Hopfens ist sehr rund im Nachtrunk."

Da wird ein Volk grauenhaft verarscht. Einmal mehr. Wann lernt es endlich, sich nicht von plumper Rhetorik verführen zu lassen? Wahrscheinlich heisst es dann, wenn man die Leute dereinst mit solchen Bieretiketten konfrontieren wird: "Wiahamnixgewusst!"
getrunken am 5.4.12

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen