Freitag, 22. Juli 2011

Bier 83: Kochersberg Bière de Luxe (Meteor)

Eine Brauerei Kochersberg gibt es nicht und gab es vielleicht auch nicht. Gebraut wird das Bier, wie auf der Etikette dieses 25-cl-Wegwerf-Fläschlis auch zugestanden, in und von der Brauerei Meteor in Hochfelden/Elsass. Die Etikette spart denn auch nicht mit entsprechender Folklore.

In Hochfelden ist das Bierbrauen erstmals im Jahr 850 bezeugt. Die heutige Brauerei wurde 1640 gegründet, 1898 nach Käufen und Eheschliessungen in Metzger & Haag umbenannt, 1925 dann in Meteor. Die Familie Haag ist noch heute Besitzerin, und die Brauerei Meteor die letzte unabhängige traditionelle Brauerei im Elsass. Fischer wurde von Heineken 2009 geschlossen (Soouuhüüng!), Schutzenberger 2006 (eigener Konkurs, wie's scheint), Adelshoffen 2000. Alle diese Biere habe ich noch getrunken; das Fischer wird noch gebraut, anderswo.

Also, der Name "Kochersberg" unseres Bieres hier kommt von der gleichnamigen Gegend zwischen Strassburg (pardon: Strasbourg) und Zabern (pardon: Saverne). Aus der Gegend stammen übrigens 95 % der französischen Hopfenproduktion! Die sogenannte houblonnière befindet sich in Dossenheim-Kochersberg. Das Bier wird offenbar schon seit längerem auch unter diesem Namen abgefüllt, wie diese eindeutig alte Etikette zeigt:
Wir sehen: Haag und Metzger. Das isch äbe Meteor.


Der Name "Kochersbier" wird offenbar auch verwandt:
























Im Geschmack ist das Bier sehr mild, um nicht zu sagen, wässrig. Hat nur 4.2 %, im Gegensatz zum Meteor Lager, das 5 % hat. Es ist also nicht dasselbe Bier (zum Glück). Muss eine Abfüllung für irgendeine Supermarktkette sein.
getrunken am 22.7.11



p. s. Der Geschmack ist so fade, dass man ungeniert seine Hände eincrèmen kann. Und womit? Mit dem Klassiker Nivea, natürlich im Jubiläumsjahr und natürlich im Stammhaus Hamburg gekauft.

p. p. s. Stilvoller ging's mit Meteor letzten November im Thomas Stuebel zu Strassburg zu und her:
Bei der Gelegenheit läschelete ich dem Wirt auch gleich eine Beige Bierteller ab:
Dieses Bild ist schon aus der nächsten Bar. Dort wollte ein Elsässisch sprechender Besoffner nicht mehr von uns und von der Theorie lassen, dass die Deutschen blöd seien, die Franzosen blöd seien; nur die Elsässer und die Schweizer, die seien recht. Zwischendurch rief er immer wieder: "Wiö lasön uns das Saufe nid vebiete!" Hier ist er.






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