Donnerstag, 6. Januar 2011

Bier 2: Rugenbräu Zwickel

Unfiltriertes Lagerbier (4.8 % Vol.) aus Interlaken. So trüb ist es gar nicht, obwohl die Etikette "naturtrüb" verheisst und "vor Gebrauch schwenken" gebietet. Womit wir zunächst beim Sprachlichen wären. Ein Bier "gebrauchen": Das scheint nicht von hohem Selbstwertgefühl zu zeugen, oder dann aber nicht von hohem Sprachgefühl. Fürs letzere spricht der Name: "Zwickel Bier", nicht etwa "Zwickelbier" oder "Zwickel-Bier". - Genug gestänkert. Das Bier ist tiptop: chüschtig, aber süffig; fruchtig, aber nicht zu süss. (Dazu Neuenburger Saucisson, in der Metzgerei Montandon in Les Ponts-de-Martel eigenhändig gekauft. Wenn die Schaumkrone also zusammenfällt, liegt es am fettverschmierten Glasrand.) Sicher eines der besten Rugenbräu, sicher besser als das Lager (das bis vor wenigen Jahren noch die traditionelle Bezeichnung "Export" führte) und das Alpenperle; weniger bitter als das Spez, und mit dem Dunklen kann man ja nicht vergleichen. Eindrücklich auf jeden Fall, wieviel Geschmack das Filtrieren dem Bier nimmt, das Zwickel liefert verglichen mit dem Lager den Beweis.
getrunken am 4.1.11


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