Sonntag, 16. Januar 2011

Bier 8: Telenn Du

Uh, eine Entdeckung. Also Brötanjefän bin ich ja schon ohnehin, aber hier ein Grund mehr. Die bretonische Brauerei Lancelot, gegründet 1990 in einer ehemaligen Goldmine, braut verschiedene spezielle Biere. (Lanzelot, ein Ritter von Artus' Tafelrunde, fand den Heiligen Gral leider nicht. Sein Vater war ja auch nicht Sean Connery.) Und weil man ja über die Kelten sozusagen nichts weiss (schon unser GAIVS IVLIVS hat seine ethnographischen, hm, Anekdoten im VI. Buch über den Gallischen Krieg dem Poseidonios abgeschrieben), ist da alles ein bisschen mythisch. Auf jeden Fall sind die Biere der Brauerei Lancelot nach Sagenfiguren benannt, die Schriftzüge sind gerne etwas (nein, ziemlich stark und in kitschiger Weise) verschnörkelt, und auf der Homepage bilden neblige Schwarzweissphotos von gefürchigen kahlen Ästen den Hinergrund. Mir soll's recht sein, so lange das Bier schmeckt. Wie würde der Deutsche sagen? "Legaa, legaaaaaa!!!" Nein, würde er natürlich nicht, weil diese Biere hier nicht nach seinem Tteuttschen Rrrreinheitsgebott von fffunfffzennsssechzzzenn gebraut sind.

Unser vorliegendes Exemplar, das Telenn Du, hat nämlich Buchweizen drin, Sarrasin, auch blé noir, da können die Bayern abfahren. 4.5%ig, dunkelstbraune Farbe, der Schaum dicht und milchcaféfarben, im Geschmack herrlich dunkel-malzig, aber mit frischer Hopfenbittere, die an ein Pale Ale gemahnt (Vorsicht: nicht etwa "mahnt"). Kurz: eine Synthese aus Braukünsten von Ländern keltischen Erbes, geschmacklich etwas zwischen Guinness und eben einem Pale oder Red Ale. Ja, Das Guinness-Symbol ist die Harfe, zu finden im Signet (wenn man nicht gerade, was in jeden Lebenslauf gehört [dazu werden noch blogs kommen], eine Dose hat, wo "250 years" draufsteht, die man im Jubiläumsjahr persönlich in der Brauerei selbst gekauft hat, sonst zählt es nicht), und was heisst "Telenn Du"? Schwarze Harfe. Äbe. Ah, da kommt einem noch der Single Malt "Dallas Dhu" in den Sinn, und was heisst also das? "Tal des schwarzen Wassers", nachgeschlagen bei Miachel Jackson (dem eigentlichen, DEM Bier- und Whiskyautor der Weltgeschichte, das darf man sagen, wenn man beide Gebiete zur Bedingung macht. Dem habe ich, auf einem Whiskyschiff in einer Stadt, die sich für eine hält, ins Auge geblickt - auch dies gehört in eine anständige Biographie - das schon ausgeleiert, gerötet und wässrig war, ob mehr vom Whisky oder vom Parkinson, bleibt offen). Item - wir wissen nun, dass du oder dhu auf keltisch schwarz heisst. (Also die Dallas-Dhu-Whiskybrennerei hat ja 1980 aufgehört zu destillieren und fungiert seit 1983 immerhin noch als Museum, aber ein 5-cl-Gütterli habe ich davon, das ich äuä sinnigerweise im Schwarzwassergraben trinken werde.) Kommen wir doch wieder zur Sache. Was ich mir da noch notiere zum Telenn Du: "Läck du mir! Das beste der acht bisher beschriebenen Biere."
getrunken am 15.1.11

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